Washington. . Der US-Geheimdienst CIA hat sich für das Ausspähen der Computer amerikanischer Kongressmitarbeiter entschuldigt. Der Direktor der Spionagebehörde, John Brennan, habe persönlich bei zwei Senatoren um Verzeihung gebeten, die dem Geheimdienstausschuss angehören.
Die CIA kann es nicht lassen. Der amerikanische Auslandsgeheimdienst hat am Donnerstag eingestanden, dass seine Agenten Computer des US-Senats ausgespäht haben. Betroffen waren Mitarbeiter ausgerechnet jenes Ausschusses, der seit Monaten den Versuch unternimmt, die umstrittenen Verhör-Methoden der CIA in den Jahren nach den Anschlägen vom 11. September 2001 zu ergründen.
Im „Krieg gegen den Terror“ kamen "Waterboarding" und andere Foltermethoden zum Einsatz. Anders als behauptet, haben diese Praktiken ausweislich eines 6000 Seiten starken Berichtes, der bisher nur in Bruchteilen veröffentlicht ist, kaum sinnhafte Erkenntnisse über islamistischen Netzwerke erbracht.
Wie sich jetzt herausstellte, hat die CIA ihre eigenen Kontrolleure im Parlament beschattet, um sich Informationsvorteile zu verschaffen; ein selten dreister Verstoß gegen Gepflogenheiten und Gesetze. CIA-Direktor John Brennan, der diese Vorwürfe noch im Frühjahr vehement zurückwies („Das würden wir nie tun“), hat sich inzwischen persönlich bei zwei hochrangigen Mitgliedern des Geheimdienstausschusses entschuldigt und versprochen, dass die CIA-Spione wegen ihres „unangemessenen Verhaltens“ zur Rechenschaft gezogen würden.
Damit wird es voraussichtlich nicht sein Bewenden haben. Der demokratische Senator Mark Udall aus Colorado forderte gestern nach Bekanntwerden der CIA-Beichte drastische Konsequenzen. Er habe das Vertrauen in John Brennan verloren, sagte Udall. Brennan ist ein enger Vertrauter von Präsident Obama.