Teheran. Seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr hat der moderate Präsident Hassan Ruhani auch versucht, die antiisraelische Rhetorik im Iran zu unterbinden. Mit dem Gazakonflikt ist diese aber wieder laut geworden, auch von Ruhani selbst.
Irans Präsident Hassan Ruhani hat die islamische Welt zum Widerstand gegen Israel aufgerufen. "Was die Zionisten (Israel) in Gaza machen, ist ein unmenschlicher Völkermord, daher muss die islamische Welt heute einheitlich ihren Hass und Widerstand gegen Israel erklären", sagte Ruhani am Freitag. Gegen Israel gebe es keinen diplomatischen Ausweg, sondern nur den Weg des Widerstands. "Die Gesichte wird diejenigen, die jetzt schweigen oder gar die Mörder unterstützen, nicht vergessen und ihnen nicht vergeben", sagte der sonst moderate Kleriker am Rande einer anti-israelischen Demonstration in Teheran.
Auch nach Auffassung des stellvertretenden Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden wird es nach der Krise in Gaza keinen Frieden mehr im Nahen Osten geben. "In Palästina wird es keine Ruhe mehr geben", sagte Hossein Salami am Freitag am Rande der selben Demonstration. Letztendlich werde die islamische Welt den Nahen Osten "zum Friedhof der Amerikaner und Zionisten (Israel) umwandeln", so der General.
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Millionen nahmen an Demonstrationen teil
Im Iran werden seit Jahren am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan in Solidarität mit den Palästinensern Massendemonstrationen gegen Israel veranstaltet. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens nahmen wegen des Gazakonflikts landesweit Millionen an den staatlich organisierten Demonstrationen teil. Der Iran erkennt Israel nicht an und betrachtet die israelische Regierung als Wurzel aller Probleme in Nahost. (dpa)