Vest. Der Kreis Recklinghausen muss über 500.000 gerade neu gedruckte Wahlzettel wieder einstampfen. Der Grund: Eine falsche Ziffer bei der Landratswahl. Dies ist schon der zweite Fehler.

Jetzt wird's richtig peinlich für die Kreisverwaltung: Die gerade neu gedruckten 512.500 Stimmzettel für die Wahl des neuen Landrates am kommenden Sonntag müssen erneut eingestampft werden, denn sie enthalten einen Fehler. Und zwar einen Schnitzer, der nicht mehr als „kosmetische Panne” durchgeht, sondern der als Formfehler zu werten ist. „Wir wollten Rechtschreibfehler korrigieren und haben uns einen ganz entscheidenden Mangel eingehandelt”, musste Pressesprecher Jochem Manz auf Anfrage der WAZ einräumen.

Was genau ist passiert? Auf dem Stimmzettel für die Landratswahl sind acht Bewerber aufgeführt. Vor ihren Namen stehen Ziffern, die der Nummerierung der jeweiligen Partei auf dem weiteren Stimmzettel für die Kreistagswahl entspricht. Im Fall des Kandidaten der Linken war es auf dem (kosmetisch falschen) ersten Stimmzettel korrekt die „5”. Jochem Manz: „Auf dem nachgedruckten Formular steht vor diesem Kandidaten die „6”, das ist jedoch die Nummer der Gruppe WIR, die keinen eigenen Landratskandidaten ins Rennen schickt.”

"Ganz bestimmt gültig"

Ein solcher Fehler sei allerdings nicht mehr als tolerabel zu werten, daran herrsche im Kreishaus kein Zweifel. Glück im Unglück: Der Schnitzer wurde am Montag festgestellt, bevor die neuen Stimmzettel an die Briefwahlbüros in den kreisangehörigen Städten weitergereicht wurden. Dort werden nun vorerst die alten Stimmzettel ausgegeben, die zwar Mängel enthalten, „aber doch ganz bestimmt gültig sind”, wie Jochem Manz betonte. Dies sei nach Überprüfung und Abstimmung auch mit der Landeswahlleitung gesichert. Die ganz neue Drucklieferung soll am Mittwoch vorliegen und auf jeden Fall am kommenden Sonntag, 30. August, in den Wahllokalen überall im Kreis den Wählern ausgehändigt werden.

Danach wird es im Kreishaus eine eingehende Prüfung der Pannen-Serie geben. Und, das zeichnet sich ab, personelle Konsequenzen im Bereich Wahlen.

Diskussion: Pannen mit Wahlzetteln