Abuja. Vier Mädchen stehen unter dem Verdacht, für die Terrorgruppe Boko Harem spioniert zu haben. Spezialeinheiten der Armee haben sie jetzt festgenommen. Zunächst wurde im nordöstlichen Bundesstaat Borno eine 13-Jährige inhaftiert, später drei weitere Mädchen.
Das Militär in Nigeria hat vier Mädchen unter dem Verdacht festgenommen, für die Terrorgruppe Boko Haram als Spioninnen zu arbeiten. Spezialeinheiten der Armee hätten zunächst im nordöstlichen Bundesstaat Borno eine 13-Jährige inhaftiert, die die Soldaten später zu weiteren drei Mädchen geführt habe, die die Islamisten offenbar ebenfalls mit Informationen versorgten, berichtete die Nachrichtenagentur NAN am Freitag. Eines der Mädchen sei im Besitz eines Maschinengewehrs gewesen.
Dem Bericht zufolge wächst nun die Angst, dass Boko Haram neuerdings auch Kinder als Spione rekrutiert. Die Gruppe hat allein seit Anfang der Woche bei zahlreichen Angriffen in der Region Borno mindestens 200 Menschen getötet. Erst am Donnerstag waren in der Nähe der Stadt Maiduguri mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen, als Extremisten wahllos in eine vor einer Moschee versammelte Menge schossen.
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Mindestens 1500 Oper durch Terror der Boko Harem
Die Boko Haram, die jeden westlichen Lebensstil strikt ablehnt, will im Norden Nigerias einen Gottesstaat auf Grundlage der Scharia errichten. Allein seit Anfang des Jahres forderte der Terror mindestens 1500 Opfer.
Vor zwei Monaten entführten Mitglieder der Gruppe über 200 Schülerinnen. Trotz intensiver Suche auch mit internationaler Hilfe konnten die Mädchen bis heute nicht befreit werden. Die Boko Haram hatte gedroht, sie als Sklavinnen zu verkaufen. (dpa)