Abuja. .
Kein Ende des Terrors in Nigeria: Bei einem Bombenanschlag auf den belebten Markt der Stadt Jos sind 118 Menschen getötet und 56 weitere verletzt worden. Zwei Autobomben waren am späten Dienstagnachmittag gesprengt worden. Keine zwölf Stunden später töteten islamistische Terroristen in dem Dorf Shawa im Nordosten Nigerias 30 Menschen. Dorfbewohner berichteten, die Männer hätten unter den Rufen „Allahu akbar“ (Gott ist groß) um sich geschossen.
Der Terroranschlag in Jos war nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde Nema besonders tückisch, weil eine Bombe erst 30 Minuten nach der Explosion des ersten Sprengsatzes gezündet worden war. Zahlreiche Helfer der Rettungsdienste, die sich nach der ersten Explosion um die zum Teil unter Trümmern begrabenen Opfer und Verletzten bemühten, wurden dabei in den Tod gerissen.
Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Als Urheber wurde aber die Terrorgruppe Boko Haram vermutet. Die islamistische Terror-Organisation will im Norden Nigerias einen fundamentalistisch-islamischen Staat errichten. Mitte April hatte Boko Haram mehr als 200 Schulmädchen entführt.
Der Terror treibt in Nigeria immer mehr Menschen in die Flucht: Ein Jahr nach der Verhängung des Ausnahmezustands in Teilen des Landes wurden dort nach UN-Angaben 250 000 Menschen vertrieben.