Berlin. . Die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Alliierten-Landung in der Normandie werden zum internationalen Krisentreffen wegen der Ukraine. Merkel, Putin und Holande werden sich dann persönlich treffen. Auch Obama will nach Frankreich reisen – dort aber nicht mit dem russischen Präsidenten sprechen.

Die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Alliierten-Landung in der Normandie werden zum internationalen Krisentreffen wegen der Ukraine: Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt am Freitag am Rande der Feiern mit Russlands Präsident Wladimir Putin zum Vier-Augen-Gespräch zusammen.

Putin wird schon am Vorabend von Frankreichs Präsident Francois Hollande in Paris empfangen, er führt möglicherweise sogar ein Gespräch mit dem neuen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. Der ebenfalls in Frankreich erwartete US-Präsident Barack Obama hat eine Begegnung mit dem russischen Staatschef abgelehnt.

In Berliner Regierungskreisen hieß es, die Feiern seien eine Chance, Wege zur Entspannung der Ukraine-Krise auszuloten. Am Freitag kommen 19 Staats- und Regierungschefs zusammen, um des 70. Jahrestags des D-Days zu gedenken. Geplant sind ein Essen im Schloss Bénouville und eine Gedenkfeier am Strand von Ouistreham. Danach legt Merkel einen Kranz auf dem Soldatenfriedhof Ranville nieder.

Telefonate reichen nicht

Merkel und Hollande hatten sich frühzeitig dafür eingesetzt, dass Putin trotz der Ukraine-Krise an den Gedenkfeiern teilnimmt. Während es mehrere westliche Staatschefs angeblich ablehnten, neben Putin auf der Ehrentribüne zu sitzen, hat Merkel solche Vorbehalte ausdrücklich nicht – sie war in den vergangenen Monaten darum bemüht, den Gesprächsfaden zu Putin nicht abreißen zu lassen. In Regierungskreisen heißt es: „In letzter Zeit hat die Telefondiplomatie persönliche Begegnungen ersetzt, das ist auf Dauer nicht hilfreich.“