Berlin. In Libyen herrschen seit dem Sturz von Muammar al-Gaddafi 2012 Chaos und Gewalt. Verschiedene Gruppen rangeln um die Macht. Die Bundesregierung will die deutsche Botschaft in der Hauptstadt Tripolis trotzdem geöffnet halten. Mehr als 100 Deutsche befinden sich zur Zeit in dem Krisenland.
Trotz der eskalierenden Gewalt in Libyen will Deutschland seine Botschaft in der Hauptstadt Tripolis geöffnet halten. Allerdings beschloss der Krisenstab im Auswärtigen Amt, die Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen. Details nannte das Ministerium am Mittwoch nicht. Nach offiziellen Schätzungen halten sich derzeit mehr als 100 Bundesbürger in dem nordafrikanischen Krisenstaat auf. Das Auswärtige Amt sprach von einer Zahl "im niedrigen dreistelligen Bereich".
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich besorgt über die neuen Auseinandersetzungen. Ein Abdriften in noch mehr Gewalt und Chaos könne nur durch einen Dialog verhindert werden, sagte Steinmeier der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). "Die Gewalt muss deshalb aufhören. Dazu gehört auch Respekt vor den noch immer schwachen demokratischen Institutionen des Landes."
Unruhen seit Sturz Gaddafis
In Libyen tobten zuletzt Kämpfe zwischen den Truppen von Ex-General Chalifa Haftar und islamistischen Milizen. Haftar hatte die Offensive gegen die Islamisten in der Vorwoche ohne Befehl des Generalstabs begonnen. 77 Menschen sollen getötet worden sein. Seit dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 sorgen bewaffnete Gruppen und Milizen immer wieder für Unruhen.
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In dem nordafrikanischen Land soll am 25. Juni ein neues Parlament gewählt werden. Das teilte die Wahlkommission am Dienstagabend mit. Die Libyer hätten bereits im vergangenen Winter ein neues Parlament wählen sollen. Die Abgeordneten beschlossen jedoch stattdessen eigenmächtig eine Verlängerung der Legislaturperiode. (dpa)