Istanbul. . Unfälle passieren, hatte der türkische Ministerpräsident Erdogan nach dem Grubenunglück im Bergwerk in Soma gesagt. Jetzt wurde in der Türkei ein Bericht zum Zustand des Bergwerks veröffentlicht. Experten stellten darin bereits 2010 erhebliche Sicherheitsmängel fest.

Das Unglück in der Kohlegrube beim westtürkischen Soma kam für manche Fachleute nicht überraschend. Ein Gutachten aus 2010 zeigt erhebliche Risiken des Bergwerks auf. Auch der Betreiber räumt ein, dass es in der Mine keine ausreichenden Schutzräume gab.

Bei dem schwersten in der Geschichte des türkischen Bergbaus sind vermutlich 302 Menschen gestorben. 284 Leichen wurden bis Freitag geborgen, 18 Männer würden noch vermisst, erklärte die Minengesellschaft.

Die Opfer starben offenbar durch giftiges Kohlenmonoxid, freigesetzt durch das Feuer unter Tage. Als mögliche Brandursache gilt ein elektrischer Defekt, durch ihn fielen auch die Belüftung und die Aufzüge aus.

14 Tote übereinandergestapelt in einem winzigen Rettungsraum

Alp Gürkan, der Verwaltungsratschef des Zechenbetreibers Soma Kömür Isletmeleri A.S., bezeichnete das Unglück auf einer Pressekonferenz als „unfassbar“. Musste aber einräumen, dass es, entgegen früheren Darstellungen, in der Mine für die Bergleute nur einen einzigen kleinen Schutzraum gibt, in den die Kumpel im Notfall flüchten können. Dort fanden Helfer die übereinanderliegenden Leichen von 14 Bergleuten. Sie hatten sich offenbar abwechselnd mit wenigen Sauerstoffflaschen versorgt, bis deren Vorrat zu Ende ging und die Männer das Bewusstsein verloren.

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Früher gab es in der Grube einen Schutzraum für 500 Kumpel; er wurde stillgelegt, als die Förderung in diesem Teil der Zeche eingestellt wurde. Gürkan sagte, es gebe keine gesetzliche Pflicht zum Unterhalt eines Schutzraums. Trotzdem habe die Gesellschaft daran gearbeitet. Hätte sich das Unglück drei, vier Monate später ereignet, wäre er fertig gewesen.

2010 kritisierten Experten Mängel in der Elektrik und im Frühwarnsystem

Die Gesellschaft betreibt die zuvor staatliche Mine seit 2009. Ihre Darstellung, das Unglück sei unvorhersehbar gewesen, erscheint allerdings in einem anderen Licht, seit die Zeitung „Hürriyet“ am Freitag aus einem Untersuchungsbericht von 2010 zitierte. Darin warnten Experten der türkischen Architekten- und Ingenieurskammer (TMMOB) eingehend vor den Sicherheitsrisiken der Grube.

So enthalte die Kohle dieser Region hohe Konzentrationen von Methangas, was besonders strikte Sicherheitsvorkehrungen erfordere. Methan ist leicht entzündlich und kann in Verbindung mit Sauerstoff schwere Explosionen auslösen.

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Der 152-Seiten-Bericht kritisiert, dass es in der Grube zu wenige Fluchtwege und eine unzureichende Belüftung gebe. Die installierte Ventilation sei zudem schadhaft, zitiert „Hürriyet“ aus dem Papier. Ein weiterer Mangel: Es fehlt ein Frühwarnsystem, das die Arbeiter bei einer steigenden Gaskonzentration alarmiert. Auch in den elektrischen Anlagen stellte der Bericht Defekte fest, unter anderem in den Sicherungskästen.

Warnungen wurden aufs Schrecklichste bestätigt

Ob die Mängel jemals behoben wurden, war zunächst unklar. Zusammenfassend stellt der Bericht laut „Hürriyet“ fest, die unzureichenden Schutzräume und Evakuierungsmöglichkeiten könnten zu „katastrophalen Ergebnissen“ führen. Genau diese Warnung hat sich am vergangenen Dienstag aufs Schrecklichste bewahrheitet.

Auch an der offiziellen Darstellung, das Bergwerk sei regelmäßig und ohne Beanstandungen überprüft worden, gibt es Zweifel. Hüseyin Celik, Sprecher der türkischen Regierungspartei AKP, versicherte zwar am Freitag vor der Presse, es habe „keine Probleme mit Inspektionen oder Schlupflöcher“ gegeben.

Hunderte Tote bei Grubenunglück

Nach einer Explosion in einer Zeche in der Türkei sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 787 Arbeiter in der Zeche.
Nach einer Explosion in einer Zeche in der Türkei sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 787 Arbeiter in der Zeche. © dpa
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Nach einer Explosion in einer Zeche in der Türkei sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 787 Arbeiter in der Zeche. © dpa
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Nach einer Explosion in einer Zeche in der Türkei sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 787 Arbeiter in der Zeche. © Getty Images
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Nach einer Explosion in einer Zeche in der Türkei sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 787 Arbeiter in der Zeche. © dpa
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Nach einer Explosion in einer Zeche in der Türkei sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren 787 Arbeiter in der Zeche. © dpa
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Ein Überlebender des Unglücks berichtete allerdings im Fernsehsender Halk TV, die Überprüfungen seien bestenfalls oberflächlich gewesen: „Es kamen zwar Inspekteure, aber sie haben nur die Hauptstollen überprüft, ohne sich die Details anzusehen.“ Die Warnsirenen der Maschinen hätten seit zwei Jahren ständig angeschlagen, wegen des Methans, sagte der Bergarbeiter.

Der Ministerpräsident rastet aus

Unterdessen sorgt der Auftritt von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Unglücksort weiter für Kontroversen. Der Premier, der das Unglück als „normal“ herunterzuspielen versuchte, wurde am Mittwoch in Soma von aufgebrachten Bewohnern mit Pfiffen und Buhrufen empfang. Leibwächter mussten ihn vor der wütenden Menge in einem Supermarkt in Sicherheit bringen.

Dort habe Erdogan einen jungen Mann zu Boden geschlagen, berichteten türkische Medien. Inzwischen hat sich der in den Zwischenfall verwickelte junge Mann gemeldet. Im Fernsehsender Kanal D sagte Taner Kuruca, er habe sich als Kunde in dem Supermarkt aufgehalten, als Erdogan hereingekommen sei. Der Premierminister habe ihn wohl „unabsichtlich“ geschlagen, weil er wütend war und sich nicht unter Kontrolle hatte. Er werde aber keine Strafanzeige gegen Erdogan erstatten sondern erwarte lediglich eine Entschuldigung.

In türkischen Medien kursierten Berichte, wonach Erdogan in dem Supermarkt auch ein 15-jähriges Mädchen geschlagen haben soll. Der Oppositionsabgeordnete Gürsel Tekin kommentierte: „Das ist unser Premierminister, wie wir ihn kennen: Alle über Manieren belehren, aber sich selbst unverschämt benehmen.“

Bei den Zwischenfällen in Soma hatte ein Erdogan-Berater für Empörung gesorgt, als er einen bereits am Boden liegenden und von zwei Soldaten festgehaltenen Mann mit Fußtritten traktierte.