Kronberg . Eine Feier zum 70. Geburtstag von Ex-Kanzler Gerhard Schröder ist von einer unliebsamen Überraschung gestört worden: Wegen einer Bombendrohung mussten die Gäste von einem Nobelhotel in ein anderes umziehen. Schröder war nach einer Feier mit Putin in die Kritik geraten.

Eine Geburtstagsfeier für Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) am Montagabend im Taunus ist durch eine Bombendrohung gestört worden. Das Nobelhotel wurde geräumt. Man habe aber keine Sprengkörper gefunden, berichtete das Polizeipräsidium in Wiesbaden.

Die Drohung sei gegen 19.30 telefonisch eingegangen. Die Gäste mussten das Schlosshotel Kronberg bei Frankfurt verlassen. Sie seien mit Shuttlebussen ins Grandhotel Falkenstein im benachbarten Königstein gebracht worden.

Die Polizei durchsuchte das Gebäude in Kronberg mit Spürhunden. Gegen 23 Uhr wurde das Haus laut Polizei in Teilen wieder freigegeben. Auch Angestellte und andere Hotelgäste mussten das Haus verlassen, da sich die Drohung nicht speziell gegen Schröders Feier gerichtet habe.

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Es war nicht die erste Geburtstagsfeier für den heutigen Aufsichtsratschef des russisch-deutschen Erdgasprojekts Nordstream. Mit einer Geburtstagsparty in St. Petersburg und einer herzlichen Umarmung mit Kremlchef Wladimir Putin mitten in der Ukraine-Krise hatte Schröder Ende April Kritik auf sich gezogen. Eigentlicher Geburtstag war bereits am 7. April.

Im Taunus hatte Schröder auf Einladung der Bankengruppe Rothschild gefeiert. Zu den Gästen des privaten Abendessens gehörte auch der russische Botschafter in Deutschland, Wladimir Grinin. Auch Vertreter der deutschen Wirtschaft wie Hauptstadt-Flughafenchef Hartmut Mehdorn und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, sowie FC-Schalke-04-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies waren bei dem Fest.

Schröder ist Berater der Bankengruppe Rothschild

Das Menü, bei dem Seeteufelmedaillons und Schokoladenvariationen vorgesehen waren, wurde jäh unterbrochen. Schröder ist einem Sprecher der privaten Rothschild-Gruppe zufolge seit 2006 Mitglied des internationalen Beraterkreises der Gruppe. (dpa)