Essen. Die eurokritische Partei AfD erreicht laut einer Forsa-Umfrage kurz vor der Europawahl sechs Prozent. 65 Prozent der Wähler würden aber nach wie vor eine der Berliner Regierungsparteien wählen.

Die Anti-Euro-Partei AfD liegt dreieinhalb Wochen vor der Europawahl in einer aktuellen Forsa-Umfrage bei sechs Prozent. Sie verbesserte sich damit um einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche, wie der am Mittwoch veröffentlichte "Stern-RTL-Wahltrend" ergab. Das Forsa-Institut befragte dazu 2002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger.

Die Linke verlor demnach einen Punkt und rutschte auf neun Prozent ab. Die Grünen erreichten unverändert zehn Prozent, die FDP stagnierte weiter bei vier Prozent.

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Fast zwei Drittel der Wähler (65 Prozent) würden nach wie vor einer der Berliner Regierungsparteien ihre Stimme geben: 41 Prozent der Union und 24 Prozent der SPD. Die Werte der beiden Parteien blieben im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen betrug der Umfrage zufolge 31 Prozent.

Angela Merkels ist immer noch populär

Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) gewann in der Kanzlerpräferenz im Vergleich zu den beiden Vorwochen zwei Prozentpunkte hinzu und kam auf 58 Prozent, während SPD-Chef Sigmar Gabriel bei 14 Prozent verharrte. "Merkels Popularität ist ungebrochen", erklärte Forsa-Chef Manfred Güllner. "Sie vermittelt das Gefühl, dass sie sich kümmert und sich aus dem Parteiengezänk heraushält - womit sie als eine Art Präsidentenkanzlerin wahrgenommen wird." Das sei schon in der Bankenkrise so gewesen, und das wiederhole sich nun in der Krise um die Ukraine.

Gabriel, der als Wirtschaftsminister auch für die Energiewende zuständig ist, könne mit diesem Thema nicht punkten, sagte Güllner dem "Stern". "Der Zuschnitt seines Ministeriums bringt ihm so keine ökonomische Kompetenz." (afp)