Islamabad. Seit Jahren feuern die USA aus Drohnen auf Siedlungen in Pakistan. Weil es immer wieder unschuldige Opfer gibt, wächst im Land der Protest. Eine Aktion von Künstlern ist besonders verblüffend und anrührend: Sie breiten Kinderbilder in der Landschaft aus, so groß, dass sie von oben zu sehen sind.

Mit großen Postern von Kindern, die ihre Eltern bei US-Drohnenangriffen verloren, machen pakistanische Künstler gegen Angriffe auf Zivilisten mobil. Die Künstlergruppe legt dazu auf Feldern riesige Plakate aus, auf denen aus der Luft die Kinder zu erkennen sind. Sie hoffen darauf, dass die US-Soldaten beim Einsatz von Drohnen zurückhaltender agieren, wenn sie anstelle eines winzig erscheinenden Menschen am Boden ein Kindergesicht in Großaufnahme sehen.

Die Kampagne läuft unter dem Motto "Not A Bug Splat". Als Bug Splat bezeichnen US-Soldaten, die für die Steuerung von Drohnen zuständig sind, Berichten zufolge die Menschen am Boden. Der Begriff bezeichnet in etwa den Fleck, den ein Insekt hinterlässt, wenn es zerquetscht wird.

Das Ziel: Mitleid erregen

"Wir wollen den Unterschied zwischen einem Menschen als kleinem Punkt auf der Erde und einem großen Gesicht zeigen", sagte einer der Künstler über die Kampagne. Die Initiatoren hofften auf "Mitleid" und eine "Selbstprüfung" der Verantwortlichen.

Die USA setzen Kampfdrohnen in den pakistanischen Stammesgebieten, aber auch in Afghanistan und im Jemen im Kampf gegen Extremisten ein. Immer wieder werden dabei auch Zivilisten getötet. Die Regierung in Islamabad prangert die Einsätze offiziell als Verletzung der Souveränität an, duldet sie aber bislang. (afp)