Berlin. Viele Spiele bei der Fußball-WM in Brasilien sind mitten in der Nacht deutscher Zeit - die Bundesregierung hat jetzt den Weg für eine Änderung der Lärmschutzverordnung frei gemacht. Am Mittwoch beschloss das Kabinett eine entsprechende Sonderverordnung für eine vorübergehende Lärmschutz-Aufweichung.
Fans in Deutschland können sich auf nächtliches Public Viewing während der Fußball-WM in Brasilien freuen. Die Bundesregierung hat am Mittwoch in Berlin eine Sonderverordnung gebilligt, mit der der Lärmschutz vorübergehend gelockert wird.
Damit werden Übertragungen auf Großleinwänden nach 22 Uhr und in Ausnahmefällen auch nach Mitternacht erlaubt. Bei der WM in dem südamerikanischen Land beginnen knapp die Hälfte der 64 Begegnungen erst um 22 Uhr deutscher Zeit oder später.
Das Bundesimmissionsschutzgesetz legt bisher fest, dass bei öffentlichen Veranstaltungen nach 22 Uhr in allgemeinen Wohngebieten der Geräuschpegel 40 dB(A) nicht überschreiten darf. Beim Public Viewing wird es in der Regel lauter, daher wurde den Kommunen nun ein entsprechender Handlungsspielraum eingeräumt, sie entscheiden über die Genehmigung jeder Veranstaltung.
Die für den Lärmschutz zuständige Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) lässt die Fanmeilen während der WM vom 12. Juni bis 13. Juli dafür zu Sportanlagen erklären und stellt damit Public Viewing mit dem Stadion-Besuch gleich.
Kommunen entscheiden wo Public-Viewing erlaubt ist
Mitte März hatte schon das NRW-Umweltministerium den Weg für das nächtliche Public Viewing während der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien frei gemacht. Für die Genehmigung und Prüfung der einzelnen Public-Viewing-Angebote sind die städtischen Behörden vor Ort zuständig.
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"Das gemeinsame Erleben der Fußballspiele auf Public-Viewing-Veranstaltungen war während der letzen Fußballwelt- und Europameisterschaften ein großer Erfolg", sagt NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne). Solche Gemeinschaftserlebnisse wolle die Landesregierung auch bei der WM in Brasilien ermöglichen. Allerdings dürfe "das Ruhebedürfnis der Anwohner nicht unter den Tisch fallen, besonders bei späten Spielen und an Werktagen", so Remmel.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es für manche Fans allerdings doch: Der Gebrauch lauter Fan-Artikel wie Vuvuzelas soll bei den Veranstaltungen nicht gestattet werden. (we/dpa)