Nowofedorowka. Einer der letzten von ukrainischen Soldaten gehaltenen Stützpunkte auf der Krim ist offenbar von russischen Truppen gestürmt worden. Die Angreifer durchbrachen das Tor des Fliegerhorsts Belbek mit schwerem Gerät, wie der örtliche ukrainische Armeesprecher Wladislaw Selesnjow mitteilte.
Bewaffnete mit gepanzerten Fahrzeugen haben am Samstag eine weitere ukrainische Luftwaffenbasis auf der Krim gestürmt. Eines der Fahrzeuge durchbrach das Tor des Militärstützpunktes Belbek in der Nähe von Sewastopol, wo die russische Schwarzmeerflotte stationiert ist, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Daraufhin stürmten Bewaffnete auf das Gelände, feuerten Schüsse in die Luft und hielten ukrainische Soldaten mit automatischen Gewehren in Schach.
Zuvor hatten rund 200 prorussische Demonstranten eine ukrainische Luftwaffenbasis in Nowofedorowka im Westen der Krim gestürmt. Ukrainische Militärangehörige verbarrikadierten sich zunächst in den Gebäuden der Basis, gaben nach Verhandlungen mit russischen Truppen aber dann auf und verließen die Basis.
Am vergangenen Sonntag hatten die Bewohner der Krim in einem Referendum für eine Angliederung an Russland gestimmt. Das russische Parlament und die Regierung in Moskau beschlossen daraufhin die Aufnahme der Schwarzmeerhalbinsel. Die ukrainische Übergangsregierung in Kiew hält die Volksabstimmung für illegal. Auch die Europäische Union und die USA kritisierten das Referendum scharf und reagierten mit Sanktionen, darunter Einreiseverbote und Kontensperrungen für russische Verantwortliche. (afp)