Washington. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, bis die Bevölkerung der Krim an die Wahlurnen tritt und über ihre politische Zukunft abstimmt. Vor dem möglichen Anschluss an Russland versuchen die USA in letzter Minute, Moskau mit Verhandlungen umzustimmen. Dabei ist diplomatisches Fingerspitzengefühl gefragt.

Zwei Tage vor dem umstrittenen Krim-Referendum über den Anschluss an Russland bemüht sich US-Außenminister John Kerry weiter, die explosive Lage in der Ukraine zu entschärfen. Bereits zum dritten Mal innerhalb von zehn Tagen sollte er am Freitag mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammenkommen, um über die Krise in der osteuropäischen Republik zu sprechen. Ihre Gespräche in Rom und Paris waren nahezu ergebnislos verlaufen, auf eine gemeinsame Linie einigten sich die beiden Chefdiplomaten nicht.

In einem kurzen Telefonat hatte Kerry sein Gegenüber gewarnt, dass eine weitere Eskalation einen "Preis" haben werde. Zugleich stellte er bei einer Anhörung im Kongress allerdings klar, dass die USA eine diplomatische Lösung des Konflikts vorziehen würden. "Glauben wir, dass die Krim einen Atomkrieg wert ist?", reagierte er auf eine Frage im Außenausschuss des Repräsentantenhauses. Sowohl die USA als auch die US-Bürger hätten auf diese Frage eine klare Antwort.

Auch im Umgang mit der Übergangsregierung in Kiew versuchten die USA weiterhin, eine mögliche militärische Konfrontation zu verhindern. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" lehnten sie ein Gesuch Kiews ab, Militärhilfen wie Waffen und Munition in die Ukraine zu senden, um die Spannungen mit Russland nicht weiter anzuheizen.

Russland die Möglichkeit bieten, den Konflikt beizulegen

Vor dem Londoner Treffen verlautete aus dem Weißen Haus, mit welcher Strategie die USA auf Russland zugehen. Kerry habe Lawrow ein Angebot gemacht, sagte Regierungssprecher Jay Carney. Dieses biete Russland die Möglichkeit, den Konflikt beizulegen. Demnach solle die internationale Gemeinschaft anerkennen, dass Russland "legitime" Interessen und eine Marinebasis in der Ukraine hat. Die Welt solle auch anerkennen, dass beide Länder wegen der in der Ukraine lebenden ethnischen Russen tiefe kulturelle und historische Bindungen haben.

Eine "robuste" Überwachungsmission soll zudem sicherstellen, dass sowohl ukrainische als auch russische Interessen geachtet werden, sagte Carney. Mit diesem Schritt reagiert Washington auf Moskaus Vorwurf, dass die ethnischen Russen in dem ehemaligen Sowjetstaat unfair behandelt würden.

Zudem wollen die USA die ukrainische Abhängigkeit von russischem Gas etwas eindämmen. Der US-Gasexport nach Europa wäre ein "Hammer über Russland" und ein "starkes Signal", sagte der Abgeordnete Edward Royce. Die Energiebehörde habe bereits sechs Lizenzen für den Export von täglich insgesamt 240 Millionen Kubikmeter erteilt, sagte Kerry. Der Gasexport im großen Umfang werde allerdings erst im Jahr 2015 anlaufen. Langfristig sei man jedenfalls darauf vorbereitet, die ukrainische Abhängigkeit im Energiesektor zu kippen.

Lage könnte sich sehr schnell ändern

Truppenbewegungen auf der Halbinsel Krim würden "jeden Tag sehr, sehr genau" beobachtet, versicherte Kerry. Nach US-Schätzungen befinden sich dort derzeit rund 20.000 Truppen, den geltenden Abkommen zufolge seien aber bis zu 25.000 erlaubt. Aktuell habe Russland auch nicht die nötigen Mittel, um "einzumarschieren und die gesamte Ukraine zu übernehmen" - was sich aber sehr schnell ändern könne, so Kerry. Auch in diesem Fall sei eine direkte Konfrontation mit russischen Truppen eher unwahrscheinlich, würde nach Einschätzung der Ukraine aber zu einem "Langzeit-Aufstand" führen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF), der die finanziell schwer angeschlagene Ukraine stabilisieren will, kündigte unterdessen eine Verlängerung seiner Mission in Kiew an. Die Experten sollen noch bis 21. März in Kiew bleiben, teilte IWF-Chefin Christine Lagarde am Donnerstag in Washington mit. Das Land will seinen finanziellen Kollaps mit Kredithilfen der internationalen Geldgeber abwenden. (dpa)

Gang durch Janukowitschs Prunkpalast

Der Hausherr ist auf der Flucht - und die Villa wird zum beliebten Reiseziel für Schaulustige.
Der Hausherr ist auf der Flucht - und die Villa wird zum beliebten Reiseziel für Schaulustige. © dpa
Dieser Anblick erwartet die Besucher, wenn sie durch die Eingangstür treten.
Dieser Anblick erwartet die Besucher, wenn sie durch die Eingangstür treten. © AFP
Ein Schlafzimmer im Haupthaus. Einem der Besucher scheint es darin zu gefallen.
Ein Schlafzimmer im Haupthaus. Einem der Besucher scheint es darin zu gefallen. © AFP
Aber es gibt natürlich mehrere Schlafzimmer.
Aber es gibt natürlich mehrere Schlafzimmer. © AFP
Es muss hier wohl auch einen Fernseher geben. Das verrät zumindest die Fernbedienung auf der Truhe.
Es muss hier wohl auch einen Fernseher geben. Das verrät zumindest die Fernbedienung auf der Truhe. © AFP
Ein riesiger Kronleuchter erhellt den großen Wohnbereich im Erdgeschoss samt weißem Piano.
Ein riesiger Kronleuchter erhellt den großen Wohnbereich im Erdgeschoss samt weißem Piano. © AFP
Es ist bei weitem nicht der einzige Kronleuchter in diesem Bereich...
Es ist bei weitem nicht der einzige Kronleuchter in diesem Bereich... © AFP
Aber auch die mehrere Meter hohen Fenster lassen genügend Licht rein.
Aber auch die mehrere Meter hohen Fenster lassen genügend Licht rein. © AFP
Das Steinway & Sons Imagine Series -Piano ist eine limitierte Edition.
Das Steinway & Sons Imagine Series -Piano ist eine limitierte Edition. © AFP
Auch einen großen Kamin gibt es im Wohnbereich.
Auch einen großen Kamin gibt es im Wohnbereich. © AFP
Bei der Deckenhöhe lässt sich vieles nur im Hochformat fotografieren.
Bei der Deckenhöhe lässt sich vieles nur im Hochformat fotografieren. © AFP
Eine Patronen-Sammlung wird in Glaskästen ausgestellt.
Eine Patronen-Sammlung wird in Glaskästen ausgestellt. © AFP
Darunter sind auch ausgefallene Stücke.
Darunter sind auch ausgefallene Stücke. © AFP
Ein Badezimmer voller Prunk und Gold.
Ein Badezimmer voller Prunk und Gold. © AFP
Dieser Kronleuchter hängt von der Decke im Eingangsbereich.
Dieser Kronleuchter hängt von der Decke im Eingangsbereich. © AFP
Um ihn windet sich die eindrucksvolle Treppe...
Um ihn windet sich die eindrucksvolle Treppe... © AFP
...mit Goldbeschlägen am Geländer.
...mit Goldbeschlägen am Geländer. © AFP
Die Schränke des Ex-Präsidenten sind momentan leer.
Die Schränke des Ex-Präsidenten sind momentan leer. © AFP
Auch eine Kirche mit goldenem Altar gibt es hier.
Auch eine Kirche mit goldenem Altar gibt es hier. © AFP
Raubkatzen aus Porzellan und edle Möbel gehören zur Einrichtung der Villa...
Raubkatzen aus Porzellan und edle Möbel gehören zur Einrichtung der Villa... © AFP
...ebenso wie goldene Kerzenständer und Ritterrüstungen.
...ebenso wie goldene Kerzenständer und Ritterrüstungen. © AFP
An den Holzwänden hängen Kunstwerke.
An den Holzwänden hängen Kunstwerke. © AFP
Einen Billardtisch findet man wohl in vielen Villen. Es bleibt nur die Frage, wie viele von ihnen auf goldenen Füßen stehen.
Einen Billardtisch findet man wohl in vielen Villen. Es bleibt nur die Frage, wie viele von ihnen auf goldenen Füßen stehen. © AFP
Ein Raum in der Villa.
Ein Raum in der Villa. © AFP
Der Sitzungsraum.
Der Sitzungsraum. © AFP
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Konflikt um die Ukraine

Man kann es ihnen nicht ansehen, weil sie kein Hoheitsabzeichen tragen, aber faktisch hat Russland an vielen wichtigen Punkten auf der Krim Stellung bezogen.
Man kann es ihnen nicht ansehen, weil sie kein Hoheitsabzeichen tragen, aber faktisch hat Russland an vielen wichtigen Punkten auf der Krim Stellung bezogen. © REUTERS
Auch Panzer hat Moskau postiert - wie hier im Dorf Perevalnoye nahe Simferopol.
Auch Panzer hat Moskau postiert - wie hier im Dorf Perevalnoye nahe Simferopol. © REUTERS
Durch den Einsatz der Soldaten will Russland zeigen, dass es die neue Übergangsregierung der Ukraine nicht anerkennt.
Durch den Einsatz der Soldaten will Russland zeigen, dass es die neue Übergangsregierung der Ukraine nicht anerkennt. © REUTERS
Russische Soldaten halten Wache vor einer ukrainischen Militäreinheit in Perevalnoye.
Russische Soldaten halten Wache vor einer ukrainischen Militäreinheit in Perevalnoye. © REUTERS
Eine Frau fotografiert bewaffnete Soldaten in der ukrainischen Hafenstadt Feodosiya.
Eine Frau fotografiert bewaffnete Soldaten in der ukrainischen Hafenstadt Feodosiya. © AFP
Auf der Krim begegnen sich Ukrainer und Russen mit Argwohn: Ein ukrainischer Soldat beobachtet russische Militärs.
Auf der Krim begegnen sich Ukrainer und Russen mit Argwohn: Ein ukrainischer Soldat beobachtet russische Militärs. © REUTERS
In Simferopol sind russische Soldaten zurzeit ein alltägliches Bild.
In Simferopol sind russische Soldaten zurzeit ein alltägliches Bild. © REUTERS
Selbst die ganz Kleinen zeigen Flagge: In Simferopol trägt ein Junge eine Schleife in den Farben der russischen Flagge. Im Hintergrund sieht man einen ausgestellten T-34-Panzer.
Selbst die ganz Kleinen zeigen Flagge: In Simferopol trägt ein Junge eine Schleife in den Farben der russischen Flagge. Im Hintergrund sieht man einen ausgestellten T-34-Panzer. © AFP
Russische Marinemanöver im Schwarzen Meer als Drohgebärde.
Russische Marinemanöver im Schwarzen Meer als Drohgebärde. © dpa
Fotos vor Militärpanorama: Im Hafen von Sevastopol sieht man die Schiffe der russischen Marine.
Fotos vor Militärpanorama: Im Hafen von Sevastopol sieht man die Schiffe der russischen Marine. © dpa
Russland zeigt Zähne: Ein bewaffneter Mann steht in der Nähe der ukrainischen Militärbasis in Simferopol.
Russland zeigt Zähne: Ein bewaffneter Mann steht in der Nähe der ukrainischen Militärbasis in Simferopol. © Reuters
Mit kirchlichem Beistand blockieren Soldaten den Eingang eines ukrainischen Grenzpostens.
Mit kirchlichem Beistand blockieren Soldaten den Eingang eines ukrainischen Grenzpostens. © AFP
Rund 1000 Soldaten versammelten sich am Wochenende vor dem ukrainischen Grenzposten.
Rund 1000 Soldaten versammelten sich am Wochenende vor dem ukrainischen Grenzposten. © AFP
Moskau betont, mit dem Militär vor Ort wolle man die Interessen der russischsprechenden Minderheit auf der Krim verteidigen.
Moskau betont, mit dem Militär vor Ort wolle man die Interessen der russischsprechenden Minderheit auf der Krim verteidigen. © dpa
Selbstverteidigungseinheiten haben in Simferopol Stellung bezogen.
Selbstverteidigungseinheiten haben in Simferopol Stellung bezogen. © Reuters
Die prorussischen Milizen machen mit ihren blau-weiß-roten Schildern deutlich, dass die Krim russischer werden soll.
Die prorussischen Milizen machen mit ihren blau-weiß-roten Schildern deutlich, dass die Krim russischer werden soll. © REUTERS
Als das russische Parlament am Sonntag den Militäreinsatz genehmigte, demonstrierten viele Ukrainer dagegen auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew.
Als das russische Parlament am Sonntag den Militäreinsatz genehmigte, demonstrierten viele Ukrainer dagegen auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. © AFP
Während der Demonstration hält ein Mann ein Schild hoch, auf dem Wladimir Putin und Viktor Janukowitsch neben Adolf Hitler zu sehen sind.
Während der Demonstration hält ein Mann ein Schild hoch, auf dem Wladimir Putin und Viktor Janukowitsch neben Adolf Hitler zu sehen sind. © AFP
"Verschwinde, Putin!" ist die Botschaft einer ukrainischen Frau bei derselben Demonstration. © dpa
In Donezk stellen Demonstranten eine russische Flagge auf.
In Donezk stellen Demonstranten eine russische Flagge auf. © dpa
In Odessa versammeln sich Menschen zu einer Anti-Kriegs-Demonstration.
In Odessa versammeln sich Menschen zu einer Anti-Kriegs-Demonstration. © AFP
Nicht nur in der Ukraine gibt es Demonstrationen. Auch in New York gehen die Leute auf die Straße, um gegen Russland zu protestieren.
Nicht nur in der Ukraine gibt es Demonstrationen. Auch in New York gehen die Leute auf die Straße, um gegen Russland zu protestieren. © AFP
Vor dem russischen Konsulat in Almaty zeigen Menschen ihre Solidarität mit der Ukraine. Ebenso wie in ...
Vor dem russischen Konsulat in Almaty zeigen Menschen ihre Solidarität mit der Ukraine. Ebenso wie in ... © REUTERS
... Warschau. Polnische Demonstranten halten Schilder hoch mit der Aufschrift
... Warschau. Polnische Demonstranten halten Schilder hoch mit der Aufschrift "Die Krim ist ukrainisch". © REUTERS
"Wir sind jetzt alle Ukrainer" - auch in Lettlands Hauptstadt Riga fühlt man mit den Ukrainern. © dpa
Gleiches gilt für die Menschen in Georgien. Auch in Tiflis gingen sie auf die Straße, um gegen Russland zu demonstrieren.
Gleiches gilt für die Menschen in Georgien. Auch in Tiflis gingen sie auf die Straße, um gegen Russland zu demonstrieren. © AFP
Türken, die ihre Wurzeln auf der Krim haben, protestieren mit Bannern. Ein Junge hält ein Schild, auf dem steht
Türken, die ihre Wurzeln auf der Krim haben, protestieren mit Bannern. Ein Junge hält ein Schild, auf dem steht "Wir sind keine Handvoll Menschen, sondern eine vereinte Nation!". © AFP
In St. Petersburg tragen Polizisten einen Demonstranten fort.
In St. Petersburg tragen Polizisten einen Demonstranten fort. © dpa
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