Miranshah/Islamabad. Die pakistanische Regierung hat erneut Taliban-Stellungen aus der Luft bombardieren lassen und erwägt nun auch eine Bodenoffensive gegen die Extremisten. Aus Armeekreisen hieß es, bei den Bombardements im Stammesgebiet Nord-Waziristan seien in der Nacht zu Dienstag 30 Extremisten getötet worden.

Pakistans Luftwaffe hat bei neuen Angriffen auf Taliban-Stellungen im Nordwesten des Landes nach offiziellen Angaben mindestens 30 Aufständische getötet. An dem Militäreinsatz am Dienstagmorgen seien Kampfflugzeuge und Hubschrauber beteiligt gewesen, sagte ein Sicherheitsbeamter in Peshawar.

Mehrere Stellungen der radikalislamischen Kämpfer in den Stammesgebieten Nord- und Süd-Waziristan seien zerstört worden. Außerdem sei und ein mutmaßliches Trainingscamp für Selbstmordattentäter zerstört worden. Seit dem 20. Februar hat die pakistanische Luftwaffe damit schon vier derartige Angriffe geflogen, bei denen dutzende Taliban getötet wurden.

Beratungen über Bodenoffensive

Die Regierung in Islamabad reagierte mit ihrer Militäroffensive auf die Tötung von 23 Paramilitärs durch Taliban-Angreifer vor gut einer Woche. Als sich die Aufständischen zu der Tat bekannten, stoppte die Regierung auch die Friedensverhandlungen mit den Taliban.

Ein Minister, der nicht namentlich genannt werden wollte, erklärte zudem, Premierminister Nawaz Sharif werde am Dienstag mit seinem Kabinett beraten, ob nun auch eine Bodenoffensive gegen die Extremisten folgen soll.

Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden in Pakistan seit der Wiederaufnahme der Friedensgespräche Ende Januar etwa hundert Menschen bei Anschlägen der Taliban getötet. Diese kämpfen seit dem Jahr 2007 für die Errichtung eines islamischen Staats in Pakistan. (afp/dpa)