Islamabad. Bei Luftangriffen in Pakistan sollen auch drei Deutsche getötet worden sein. Das teilte das Militär des Landes nach Luftangriffen mit. Es handele sich um Extremisten, die mit den Taliban zusammen gearbeitet hätten. Sie waren demnach an der Grenze zu Afghanistan angegriffen worden.

Bei Luftangriffen auf Verstecke der radikalislamischen Taliban hat das pakistanische Militär nach eigenen Angaben auch drei Deutsche getötet. Es handele sich um Extremisten mit Verbindungen zu den Taliban, sagte ein ranghoher Militärvertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

Sie seien in dem Gebiet Mir Ali in Nord-Waziristan nahe der Grenze zu Afghanistan getötet worden. Eine unabhängige Bestätigung oder Angaben zur Identität der Ausländer gab es zunächst nicht.

In der Region fliegt die Luftwaffe seit dem Vortag Angriffe mit Kampfflugzeugen und Kampfhubschraubern. Dabei seien bisher mindestens 40 Extremisten getötet worden, teilte das Militär am Mittwoch mit. Darunter seien auch Anführer der Taliban und usbekische Extremisten.

Hochburg der Taliban

Nord-Waziristan ist eine Hochburg der pakistanischen Taliban (TTP). Die Armee hat ihre Angriffe dort begonnen, nachdem die Taliban seit Sonntag zwei schwere Anschläge verübt hatten, bei denen mindestens 33 Soldaten getötet worden waren. Bei den darauf folgenden Luftangriffen sind nach Angaben von Dorfbewohner in Nord-Waziristan auch Zivilisten getroffen worden. Für Journalisten ist das Gebiet praktisch nicht zugänglich.

Die pakistanische Regierung bemüht sich seit Monaten vergeblich um Friedensgespräche mit den Taliban. Diese hatten ihre Angriffe zuletzt verstärkt.

Sechs Polizisten getötet

Am Mittwoch wurden bei der Explosion eines versteckten Sprengsatzes im Nordwesten Pakistans sechs Polizisten getötet, die ein Impfteam begleiteten. Auch ein Jugendlicher kam dabei um. Die Bombe sei im Bezirk Charssada der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa explodiert, teilte die Polizei mit.

Islamisten greifen immer wieder Teams an, die die Bevölkerung gegen Kinderlähmung (Polio) impfen sollen. Sie vermuten hinter den Vorsorgemaßnahmen eine westliche Verschwörung, um bei Muslimen unter anderem die Fruchtbarkeit zu reduzieren. (dpa)