Washington. Die USA haben Militärberater nach Somalia geschickt. Es ist die erste Stationierung von US-Soldaten in den Land seit 1993 - als in der Hauptstadt Mogadischu zwei Blackhawk-Helikopter abgeschossen und 18 US-Soldaten getötet wurden. Mit UN-Mandat sollen aufständische Islamisten bekämpft werden.
Die USA haben zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren wieder Soldaten im Bürgerkriegsland Somalia stationiert. In den vergangenen Monaten seien einige Militärberater in das Land am Horn von Afrika geschickt worden, teilte der Sprecher des Afrika-Kommandos der US-Armee, Tom Davis, am Freitag mit. Die "Koordinierungszelle" habe die Aufgabe, die Soldaten der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) und die somalischen Sicherheitskräfte zu beraten.
Es handelt sich um die erste Stationierung von US-Soldaten in Somalia seit 1993, als in der Hauptstadt Mogadischu zwei Blackhawk-Helikopter abgeschossen und 18 US-Soldaten getötet wurden. Der verhängnisvolle Einsatz wurde in dem Hollywood-Film "Black Hawk Down" verfilmt.
"Weniger als fünf" Soldaten am Flughafen stationiert
Wie ein Armeevertreter sagte, handelt es sich insgesamt um "weniger als fünf" Soldaten, die am Flughafen von Mogadischu stationiert sind. Das kleine Team wurde demnach im Oktober aufgebaut und ist seit Dezember voll einsatzfähig.
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Der Schritt bedeutet einen Wendepunkt der zwei Jahrezehnte alten US-Politik, die Entsendung von Truppen nach Somalia zu vermeiden. Nach dem als "Black Hawk Down" bekannten Debakel von 1993 stützte sich die US-Regierung auf Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA, kleinere Einsätze von Spezialeinheiten und Drohnenangriffe.
Miliz aus größeren Städten vertrieben
Die AMISOM-Soldaten sind seit 2007 unter UN-Mandat in Somalia stationiert, wo sie aufständische Islamisten bekämpfen. Gemeinsam mit den somalischen Regierungstruppen gelang es den Soldaten aus Uganda, Burundi, Dschibuti, Kenia, Sierra Leone und Uganda in den vergangenen 18 Monaten, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Shebab-Miliz aus Mogadischu und anderen größeren Städten zu vertreiben. Im November stimmte der UN-Sicherheitsrat einer Aufstockung der Truppen um 4400 auf 22.100 zu.
In Somalia tobt seit dem Sturz Machthaber Siad Barre 1991 ein blutiger Bürgerkrieg. Eine funktionierende Staatsgewalt im gesamten Land gibt es nicht. Die Shebab-Miliz kontrolliert weite Teile im Zentrum und Süden Somalias und verübt immer wieder Anschläge auf die Behörden und Sicherheitskräfte. Kämpfe und Terroranschlägen haben in Somalia bereits Tausende Menschen das Leben gekostet. (afp/dpa)