Kabul/Berlin. Taliban-Kämpfer haben am Freitag in Kabul ein von Ausländern besuchtes Restaurant angegriffen. Mindestens 14 Menschen wurden getötet, darunter auch mehrere Ausländer- laut Taliban angeblich auch “hochrangige deutsche Diplomaten“.
Blutiger Selbstmordanschlag im Diplomatenviertel der afghanischen Hauptstadt Kabul: Drei Taliban-Kämpfer haben ein Restaurant angegriffen und mindestens 14 Menschen getötet, darunter auch mehrere Ausländer. Wie die Polizei weiter mitteilte, starben am Freitag auch die drei Angreifer, von denen einer schon am Eingang zu dem Gebäude eine Bombe zündete. Zwei Taliban-Kämpfer wurden von Wachleuten nach einem längeren Schusswechsel getötet.
Zu der Tat bekannten sich die Taliban in einer Erklärung. Angaben der Taliban, wonach Deutsche unter den Opfern seien, wurden vorerst nicht bestätigt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin sagte dazu, ein Krisenstab bemühe sich unter Hochdruck um Aufklärung. "Meldungen über betroffene Deutsche können derzeit nicht bestätigt werden", hieß es weiter.
"Unter den Getöteten sind auch Ausländer"
Ein afghanischer Polizeioffizier sagte am Abend zu den Opfern: "Unter den Getöteten sind auch Ausländer." Angaben zur Nationalität wurden zunächst aber nicht gemacht.
Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid teilte mit, der Selbstmordanschlag habe gezielt Ausländern in der Stadt gegolten. Nach der Explosion fielen über längere Zeit Schüsse. Nach Polizeiangaben konnten zwei der Angreifer in das Restaurant eindringen, nachdem der dritte Mann den Weg freigebombt hatte.
Das Restaurant liegt im Viertel Wazir Akbar Khan, in dem viele ausländische Botschaften ihren Sitz haben. Auch die Deutsche Botschaft ist nur wenige Minuten entfernt. Die Polizei riegelte das Viertel am Abend weitgehend ab. Auf den Straßen lagen zunächst noch Opfer des Angriffs zwischen ausgebrannten Autos, wie Augenzeugen sagten.
In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Angriffe in Kabul gegeben, darunter auch einen Selbstmordanschlag. In einem zweiten Fall war ein Selbstmordattentäter erschossen worden, bevor er seine Bombe zünden konnte. (dpa)