Berlin. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann sagt, er habe nur die ganze Wahrheit zum Fall Sebastian Edathy auf den Tisch legen wollen. Doch rund um seine Erklärung ist einiges schiefgelaufen. Die drei Pannen rund um die Oppermann-Erklärung!
DER BKA-ANRUF: "Ich habe mir diese Informationen im Oktober 2013 in einem Telefonat von BKA-Präsident Jörg Ziercke bestätigen lassen", schrieb er am 13. Februar in seiner Erklärung. Warum rief er einfach mal beim BKA-Präsidenten an? Es gibt Vorwürfe, die auf Anstiftung zum Geheimnisverrat lauten. Ziercke bestritt, dass er etwas zu möglichen Kinderpornografie-Ermittlungen bestätigt habe, Oppermann ruderte daraufhin zurück: Ziercke habe seine Angaben nicht kommentiert.
DIE ABSPRACHE MIT FRIEDRICH: "Ich habe Minister Friedrich den ihn betreffenden Teil meiner Erklärung vorgelesen. Er war damit einverstanden", sagt Oppermann zur Abstimmung mit dem wegen der Erklärung zurückgetretenen Minister Hans-Peter Friedrich (CSU). Der war im Auto unterwegs. Friedrichs Sprecher dementierte hinterher, dass Friedrich im Oktober zu SPD-Chef Sigmar Gabriel gesagt habe, es werde möglicherweise zu strafrechtlichen Ermittlungen gegen Edathy kommen - so stand es dann aber in der Oppermannschen Erklärung.
DIE KAUDER-PANNE: "Vor Veröffentlichung hat mein Büro die geplante Erklärung auch an das Büro von Herrn Minister de Maizière, an das Büro von Kanzleramtsminister Altmaier und das Büro von Herrn Kauder übersandt", erklärte Oppermann vor dem Innenausschuss. Doch im Büro Kauder kamen die Zeilen nicht an, ein "Büroversehen", so Oppermann. (dpa)