Bamako. In Mali sind fünf Mitarbeiter des Roten Kreuzes von Islamisten entführt worden. Die islamistische Gruppierung “Mujao“ hatte sich zu der Tat bekannt. Den Entführten gehe es gut, hieß es. Seit dem Wochenende suchen Malische Streitkräfte und UN-Blauhelmsoldaten nach den Vermissten.
Das seit drei Tagen im Norden Malis vermisste Rot-Kreuz-Team befindet sich in der Hand islamistischer Entführer. Die islamistische Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika (Mujao) bekannte sich am Dienstag in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP zu der Entführung.
"Wir haben mit der Hilfe Gottes einen Allradwagen der 'Feinde des Islam' und ihrer Komplizen in unsere Gewalt gebracht", sagte der Mujao-Vertreter Yoro Abdoulsalam. Den Entführten gehe es gut.
Helfer waren im Auto unterwegs
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte am Montag eines seiner Teams im Norden von Mali als vermisst gemeldet. Das IKRK habe den Kontakt zu fünf Insassen eines seiner Fahrzeuge verloren, sagte ein Sprecher der Organisation. Die Helfer waren am Sonntag in einem Auto 80 Kilometer von der Stadt Anefis in der Region von Kidal unterwegs.
Nach Angaben des Sprechers handelt es sich um vier einheimische IKRK-Mitarbeiter und einen ebenfalls malischen Tierarzt von einer anderen Organisation.
Französisches Militär stoppte Islamisten
Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Frankreich griff im Januar vergangenen Jahres militärisch ein, um ein Vorrücken islamistischer Rebellen zu stoppen. Zusammen mit Soldaten aus anderen afrikanischen Staaten vertrieb die französische Armee die Rebellen aus den großen Städten des von ihnen kontrollierten Nordens.
Nach demokratischen Wahlen im vergangenen Jahr hat Frankreich seine Militärpräsenz mittlerweile auf 2300 Soldaten verringert. Die Sicherheitslage ist aber nach wie vor angespannt. Die UN-Mission MINUSMA, an der sich auch die Bundeswehr beteiligt, soll für Ruhe sorgen. (afp/dpa)