Berlin. Barbara Hendricks (SPD) will Städten helfen, die Probleme mit armen Zuwanderern aus Südosteuropa haben. Sie schlägt vor: heruntergekommene Unterkünfte aufkaufen, abreißen, die Bewohner anderswo unterbringen. Der Bund könnte Geld dazugeben.

Die neue Bau- und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) will rasch Städten helfen, die Probleme mit armen Zuwanderern aus Südosteuropa haben. Sie habe die Bürgermeister der betroffenen Städte und Vertreter der Länder für Ende Januar eingeladen, um mit ihnen konkret zu besprechen, wie der Bund helfen könne, sagte Hendricks dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag". Die Kommunen sollen demnach unter anderem die Möglichkeit bekommen, die heruntergekommenen Häuser aufzukaufen und abzureißen, in denen viele der Zuwanderer zunächst untergekommen sind. Den Bewohnern soll dann neuer Wohnraum dezentral zur Verfügung gestellt werden.

Für die betroffenen Kommunen seien die Probleme der Armutszuwanderung alleine kaum noch zu bewältigen, sagte Hendricks der Zeitung. In einigen großen Städten wie Duisburg, Dortmund, Mannheim oder auch in Berlin komme es durch diese Entwicklung "zu massiven sozialen Veränderungen der Wohnquartiere und großen Ängsten der Menschen, die dort leben".

Kommunen hatten Beteiligung des Bundes gefordert

Seit Jahresanfang gilt auch für EU-Bürger aus Rumänien und Bulgarien die volle Freizügigkeit innerhalb der Gemeinschaft. Viele Kommunen erwarten deshalb einen erhöhten Andrang von Zuwanderern. Sie fordern deshalb vom Bund und der EU eine finanzielle Beteiligung an den Kosten für die Betreuung ärmerer Zuwanderergruppen und für Integrationsmaßnahmen. (afp)