Kabul/Berlin. Taliban-Kämpfer haben am Freitag in Kabul ein von Ausländern besuchtes Restaurant angegriffen. 24 Menschen kamen dabei nach bisherigem Kenntnisstand ums Leben. Deutsche sind aber offenbar nicht unter den Opfern. Das erklärte das Auswärtige Amt am Samstag.

Bei einem Selbstmordanschlag auf ein beliebtes Restaurant in einem Diplomatenviertel von Kabul sind nach Polizeiangaben bis zu 24 Menschen getötet worden, die meisten von ihnen Ausländer. Unklar blieb, ob Deutsche unter den Opfern der Tat waren, zu der sich die radikalislamischen Taliban bekannten. Diese hatten erklärt, dass "eine Reihe hochrangiger deutscher Diplomaten" zu den Opfern gehörten. Im Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Samstag, auch einen Tag nach dem Angriff gebe es noch immer keine Anhaltspunkte für deutsche Opfer. An dieser Einschätzung werde sich wahrscheinlich auch nichts mehr ändern.

Die afghanische Polizei teilte mit, dass 13 Ausländer getötet worden seien. Darunter war der libanesische Chef der IWF-Vertretung in Kabul. Auch drei Mitarbeiter der Vereinten Nationen kamen nach UN-Angaben ums Leben. Die kanadische Regierung teilte mit, dass zwei Kanadier umgekommen seien. Es war allerdings unklar, ob es sich bei ihnen um UN-Mitarbeiter handelte. Aus Sicherheitskreisen verlautete, unter den Opfern seien auch britische und russische Zivilisten.

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Die "Taverna du Liban" ist bei Ausländern beliebt

Der Anschlag wurde am Freitag im Nobelbezirk Wasir Akbar Chan verübt. Dort befinden sich mehrere Botschaften und Restaurants, die besonders am Wochenende zahlreiche Ausländer zu ihren Gästen zählen. Sicherheitskreisen zufolge sprengte sich zunächst ein Attentäter in der Nähe des libanesischen Lokals "Taverna du Liban" in die Luft. Anschließend hätten zwei bewaffnete Männer das Gebäude gestürmt und das Feuer auf die Gäste eröffnet. Etwa 20 Minuten lang waren Schüsse zu hören. Schließlich wurden die zwei Angreifer nach Angaben eines Sprechers des Innenministeriums von Sicherheitskräften erschossen.

Der Anschlag fällt in eine Phase, in der sich die meisten ausländischen Truppen in Afghanistan auf ihren Abzug aus dem Land vorbereiten. Die Sicherheitslage ist extrem angespannt, zumal im April Präsidentenwahlen anstehen. (rtr/afp)