Berlin. 700 Eintritte allein in Nordrhein-Westfalen: Die SPD erfährt im Oktober teils deutlich mehr Parteieintritte - offenbar weil sie die Frage einer großen Koalition nach den Vorverhandlungen zur Abstimmung stellen möchte. Mehrere Landesverbände melden verstärktes Interesse vor allem junger Leute.
In mehreren Landesverbänden verzeichnet die SPD vor dem Mitgliedervotum über eine große Koalition eine erhöhte Zahl an Parteieintritten. Im größten Landesverband Nordrhein-Westfalen mit rund 122.000 Mitgliedern sind es im Oktober bisher rund 700 Eintritte gewesen. Aber auch im September gab es dort schon 850 Neuzugänge. Grundsätzlich liege die Zahl der SPD-Eintritte rund um Wahltermine höher, weil die Partei da vor Ort besonders präsent sei, sagte ein Sprecher der NRW-SPD. Auch aus Niedersachsen wurden viele Neueintritte gemeldet, im September seien es rund 300 gewesen.
Nach Angaben eines Sprechers des Landesverbandes Baden-Württemberg treten auch im Südwesten überdurchschnittlich viele neue Mitglieder ein - vor allem junge Leute. Allerdings lägen noch keine genauen Zahlen vor.
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Derzeit insgesamt rund 470.000 Mitglieder
Der geplante Mitgliederentscheid sorge derzeit auch für hohe Eintrittszahlen in Brandenburg, sagte dort die kommissarische SPD-Generalsekretärin Klara Geywitz. Allerdings auf niedrigem Niveau: Mit 27 Parteieintritten seit der Bundestagswahl beantragten etwa doppelt so viele Brandenburger ihre Mitgliedschaft wie in einem durchschnittlichen Monat. Darunter ist in Brandenburg aber auch ein besonderer Fall: der der 91 Jahre alten Potsdamerin Ruth Hering.
Insgesamt hat die SPD derzeit rund 470.000 Mitglieder. Generalsekretärin Andrea Nahles sagte, ihr läge noch kein Gesamtbild zur Zahl der Eintritte seit der Wahl vor. (dpa)