Kairo. Wegen “Anstiftung zum Mord“ muss sich der ehemalige ägyptische Präsident Mohammed Mursi demnächst vor Gericht verantworten. Jetzt planen seine Anhänger an diesem Tag wieder Massenproteste. Der ehemalige ägyptische Präsident war im Juli entmachtet worden und steht seitdem unter Arrest. Bei anschließenden Protesten wurden viele Menschen getötet.

Anhänger des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi haben für den 4. November zu Massenprotesten aufgerufen. An diesem Tag soll auch der Prozess gegen Mursi beginnen, dem Anstachelung zur Gewalt vorgeworfen wird.

"Die Organisatoren des Putsches wollen den Willen des Volkes und der Revolution brechen, indem sie Mohammed Mursi ... vor Gericht bringen", teilte eine Vereinigung von Mursi-Anhängern am Donnerstag mit.

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Die Anklage bezieht sich auf Folter und Tötung von Demonstranten vor dem Präsidentenpalast. Neben Mursi sollen sich auch prominente Mitglieder der Muslimbruderschaft vor Gericht verantworten.

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen vor dem Präsidentenpalast wurden im Dezember rund ein Dutzend Menschen getötet. Sie hatten gegen die Entscheidung des damaligen Präsidenten protestiert, seine Machtbefugnisse per Dekret auszuweiten.

Die folgende Protestwelle gegen Mursi nahm die Armee zum Anlass, den Präsidenten im Juli abzusetzen. In den folgenden Wochen kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern Mursis. Dabei wurden Hunderte Menschen getötet. Die Muslimbrüder wurden inzwischen faktisch verboten. (rtr)