Kairo. Wegen “Anstiftung zum Mord“ muss sich der ehemalige ägyptische Präsident Mohammed Mursi demnächst vor Gericht verantworten. Mursi war nach mehreren Massenprotesten im Juli entmachtet worden und steht seitdem unter Arrest. Bei den Protesten waren fünf Demonstranten getötet worden.

Vier Monate nach seiner Entmachtung durch das Militär soll der frühere ägyptische Präsident Mohammed Mursi vor Gericht gestellt werden. Ein Berufungsgericht in Kairo teilte am Mittwoch mit, der Prozess gegen den islamistischen Politiker beginne am 4. November vor der 23. Kammer des Strafgerichts Nord-Kairo.

Mursi soll sich den Angaben zufolge gemeinsam mit mehreren anderen Angeklagten wegen der Gewalt gegen Demonstranten vor dem Präsidentenpalast am 5. Dezember 2012 verantworten.

Damals hatten Tausende Gegner der Muslimbruderschaft gegen ein Dekret von Mursi und gegen die von den Islamisten verabschiedete Verfassung demonstriert. Fünf Demonstranten wurden getötet. Mehrere Verletzte gaben an, sie seien von Anhängern der Muslimbruderschaft misshandelt worden.

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Das Militär hatte Mursi am 3. Juli nach Massenprotesten abgesetzt und unter Arrest gestellt. Inzwischen sitzt er in Untersuchungshaft. Mursi ist nicht der einzige Ex-Präsident, der in Ägypten angeklagt ist. Auch gegen Husni Mubarak, der vom Militär im Februar 2011 nach massiven Protesten zum Rücktritt gezwungen worden war, läuft noch ein Verfahren. (dpa)