Istanbul/Kairo. Keine Verschnaufpause für Ägyptens Muslimbrüder: Erneut gibt es Festnahmen. Dazu wird jetzt auch noch das Vermögen der führenden Islamisten eingefroren. Betroffen ist auch ein Präsidentschaftskandidat, der nicht der Gemeinschaft der Muslimbrüder angehört.

Ägyptens Sicherheits- und Justizbehörden haben zu einem neuen Schlag gegen die Muslimbruderschaft ausgeholt. Ein Gericht in der Hauptstadt Kairo entsprach am Dienstag dem Antrag der Staatsanwaltschaft, das Vermögen führender Islamisten einzufrieren. Erneut gab es Festnahmen.

Insgesamt kommen nach dem jüngsten Urteil 14 Islamisten nicht mehr an ihr Geld. Betroffen ist unter anderem das inhaftierte Oberhaupt der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, sowie seine beiden Stellvertreter Chairat al-Schater und Raschad al-Bajumi, die ebenfalls im Gefängnis sitzen.

Vorwurf: Anstachelung zur Gewalt

Ferner gilt die Sperre für die ranghohen Funktionäre der Bewegung, Mohammed al-Beltagi, Saad al-Katatni, Essam al-Arian, aber auch für den ehemaligen salafistischen Präsidentschaftskandidaten Hasim Abu Ismail. Letzterer ist ebenfalls inhaftiert, gehört aber nicht der Muslimbruderschaft an.

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Nach dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär am 3. Juni kamen zahlreiche Islamisten, die vormals an der Macht waren, in Haft. Ihnen wird unter anderem die Anstachelung zur Gewalt vorgeworfen.

Zwei Festnahmen am Dienstag

Am Dienstag gab es zwei neue Festnahmen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurde der von den Behörden gesuchte Sprecher der islamistischen Bewegung, Gehad al-Haddad, in einer Wohnung im Kairoer Stadtteil Nasr City aufgegriffen. Ferner sei der ehemalige Gouverneur der Provinz Al-Kaljubija, Hossam Abu Bakr, verhaftet worden. (dpa)