Nairobi. Unter den Nairobi-Attentätern war offenbar auch ein Norweger. Laut einem Rundfunkbericht soll der 23-Jährige aus Somalia stammen und extreme Ansichten vertreten haben. Wie viele Attentäter an dem Angriff auf das Einkaufszentrum beteiligt waren, ist immer noch unklar.
An dem Angriff auf ein Einkaufszentrum in Nairobi, bei dem im September 67 Menschen getötet wurden, war nach Informationen der BBC offenbar ein Norweger somalischer Abstammung beteiligt. Der 23-jährige Hassan Abdi Dhuhulow sei in Somalia geboren und habe seit 1999 in Norwegen gelebt, berichtete die britische Rundfunkgesellschaft am Freitag. Er werde von der norwegischen Polizei als einer der mutmaßlichen Attentäter angesehen. Die Informationen beruhten auch auf Aussagen von Einwohnern der norwegischen Stadt Larvik, 120 Kilometer südlich von Oslo, die Dhuhulow kannten.
Der Angriff auf die Westgate Shopping Mall in der kenianischen Hauptstadt begann am 21. September. Die Angreifer brachten zahlreiche Besucher des Einkaufszentrums in ihre Gewalt. Erst nach vier Tagen konnten Sicherheitskräfte die Geiselnahme beenden. Es gab mindestens 67 Tote, 23 Menschen werden noch immer vermisst.
Schicksal der Attentäter weiter ungeklärt
Die Sicherheitskräfte sprachen ursprünglich von bis zu 15 Angreifern, später war von vier bis sechs Angreifern die Rede. Das Schicksal der Angreifer ist ungeklärt, möglicherweise befinden sich ihre Leichen unter Trümmern des Einkaufszentrums, das zum Teil einstürzte.
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Dhuhulow habe "extreme Ansichten" vertreten und "das Leben in Norwegen nicht geliebt", sagte einer seiner früheren Nachbarn, Morten Henriksen. Dhuhulow habe sich in "Streitereien" und "Rangeleien" verstrickt, sein Vater habe sich "Sorgen gemacht". Bereits am 10. Oktober hatte der norwegische Geheimdienst PST erklärt, möglicherweise habe sich ein norwegischer Staatsbürger an dem Anschlag von Nairobi beteiligt.
Die kenianische Polizei gab in den vergangenen Wochen vier Namen mutmaßlicher Attentäter heraus, unter denen sich der Name Dhuhulow nicht findet. Allerdings sind die genannten Namen vermutlich Pseudonyme, wie sie von islamistischen Attentätern häufig verwendet werden. Am Freitag gelang es zunächst nicht, die Familie Dhuhulow und den norwegischen Geheimdienst für nähere Auskünfte zu erreichen. (afp)