Rom. . Viel war nicht in Erfahrung zu bringen nach dem Gespräch von Erzbischof Robert Zollitsch mit Papst Franziskus. Nur soviel: Er fühle sich “gestärkt und ermutigt“, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Und setze nun auf eine schnelle Lösung im Skandal um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

Papst Franziskus hat sich im Streit um das Bistum Limburg offenbar auf die Seite der deutschen Bischofskonferenz geschlagen. Er fühle sich durch sein Gespräch mit dem Papst "gestärkt und ermutigt", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Donnerstag im Vatikan vor Journalisten. Zollitsch war zuletzt auf deutliche Distanz zu Tebartz-van Elst gegangen. Dessen Zukunft blieb aber zunächst unklar.

Tebartz-van Elst wird vorgeworfen, die Kostenexplosion auf mindestens 31 Millionen Euro beim Bau seines Bischofssitzes mit verursacht zu haben. Er soll eigenmächtig und verschwenderisch mit dem Bistumsgeld umgegangen sein. Außerdem steht er wegen eines Strafbefehls wegen einer falschen eidesstattlichen Erklärung in der Kritik. Sowohl Zollitsch als auch Tebartz-van Elst befinden sich seit dem Wochenende in Rom, um den Fall zu klären. Ob und wann der Papst mit dem Limburger Bischof sprechen will, ist noch immer unklar.

Zollitsch: Prüfungskommission tritt am Freitag in Limburg an

Zollitsch sagte, wegen des vertraulichen Charakters des Gesprächs wolle er über Einzelheiten der Begegnung mit dem Heiligen Vater keine Angaben machen. Er setze nun aber auf eine schnelle Lösung. "Ich bin zuversichtlich - auch nach meiner heutigen Begegnung mit Papst Franziskus - dass alle Seiten an einer guten und baldigen Lösung interessiert sind, um die Lage im Bistum Limburg zu beruhigen und um einen Weg aus der schwierigen Situation zu finden."

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    Wie Zollitsch weiter mitteilte, soll die von ihm berufene Prüfungskommission am Freitag ihre Arbeit im Bistum Limburg beginnen. Zum Termin für einen Abschluss der Prüfung könne er aber noch nichts Verbindliches sagen.

    Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag hatte Tebartz-van Elst für den Bau eine Art Blankoscheck. Das Blatt zitierte dazu aus einem Sitzungsprotokoll des für die Beratung des Bischofs verantwortlichen Vermögensverwaltungsrates aus dem Juli 2011, mit dem Tebartz-van Elst freies Handeln gestattet wurde.

    Ruhrbischof Overbeck fürchtet um Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche

    In dem Protokoll heißt es dem Bericht zufolge, in der Sitzung sei dem Bischof "die Ermächtigung ausgesprochen" worden, "über den Haushaltsplan hinaus gehende Verpflichtungen einzugehen, soweit diese rechtlich geboten oder zur Erfüllung des Zwecks der Körperschaft erforderlich sind". Zugestimmt hätten der Ermächtigung auch die zuständigen Mitglieder des Verwaltungsrats - darunter auch der ehemalige hessische Staatskanzleichef Jochen Riebel. Riebel war zuletzt als schärfster Kritiker von Tebartz-van Elst aufgetreten.

    Nach Einschätzung von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat die Affäre der Glaubwürdigkeit der Kirche nachhaltig Schaden zugefügt. "Ich hoffe, dass die Wirkung des skandalösen Geschehens in Limburg ist, dass wir uns alle, nicht nur wir katholischen Bischöfe, fragen: Wie leben wir eigentlich?", sagte Overbeck der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" vom Donnerstag. "Es geht um Verantwortung, Transparenz und Bescheidenheit." (afp)