Oberhausen. . Überall wird Stadtdechant Peter Fabritz auf den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst angesprochen. Mit Kirchenaustritten in Oberhausen aufgrund des Skandals rechnet er aber nicht.
Die katholische Kirche in Oberhausen fürchtet keine vermehrten Kirchen-Austritte wegen des Skandals um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. „Ich hoffe, die Menschen können zwischen dem Geschehen in Limburg und ihren Erfahrungen in Oberhausen trennen“, so Stadtdechant Peter Fabritz. Bislang ist auch beim zuständigen Oberhausener Amtsgericht keine Zunahme an Austritten feststellbar.
Gleichwohl beschäftigt das Thema die Gläubigen in den Oberhausener Gemeinden. „Egal, in welches Gremium ich komme, werde ich darauf angesprochen“, so Fabritz. „Mittlerweile werden auch schon Witze gemacht, weil die Summen, um die es da geht, so gespenstisch sind. Außerdem hat man mitunter wirklich das Gefühl, es gibt für die Medien in Deutschland nur noch ein Thema.“
Nach der Missbrauchs-Debatte sei die ganze Kirche durch den Skandal tief in die Negativ-Schlagzeilen geraten. „Dabei ist die alltägliche Wirklichkeit in den Gemeinden eine ganz andere. Und das darf nicht überdeckt werden“, fordert Fabritz. Dies habe er auch den Gläubigen in der Messe am vergangenem Sonntag mit auf den Weg gegeben. „Der Fall in Limburg ist eine absolute Ausnahmeerscheinung.“
Fabritz rechnet mit Abschied des Bischofs
Dass der umstrittene Bischoff weiter im Amt bleiben wird, kann Fabritz sich dabei überhaupt nicht vorstellen: „Da ist kein Vertrauen mehr da, und ohne dieses geht es einfach nicht weiter. Das ist genau wie bei einem Pfarrer.“ Er vertraue nun auf die große Menschenkenntnis des Papstes. „Der heilige Vater wird seine eigenen Schlüsse ziehen und dann das Ganze richtig beurteilen.“
Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst steht seit Wochen wegen der enormen Kosten für den Neubau seiner Bischofsresidenz unter Druck. Zudem hat die Hamburger Staatsanwaltschaft kürzlich einen Strafbefehl wegen Falschaussage gegen ihn beantragt.
So luxuriös ist der Bischofssitz