Berlin. Die CDU kann ihr Budget kräftig aufbessern: Vergangene Woche verbuchte die Partei auf ihrem Konto drei Großspenden von insgesamt 690.000 Euro der Industriellenfamilie Quandt, die erhebliche Anteile am Autobauer BMW hält. Für Aufsehen sorgt der Geldtransfer wegen einer beinahe parallelen politischen Entscheidung über strengere Abgasnormen für Autos in Europa.
Die CDU hat eine Großspende in Höhe von insgesamt 690.000 Euro von der Familie Quandt erhalten, die große Anteile am Autobauer BMW hält. Wie die Bundestagsverwaltung auf ihrer Homepage mitteilte, gingen der CDU je 230.000 Euro von Johanna Quandt und ihren Kindern Stefan Quandt und Susanne Klatten am 9. Oktober zu. Die Quandts zählen zu den reichsten Familien in Deutschland.
Zeitlich fällt die Großspende mit dem Streit um die neuen Abgasnormen für Autos in der EU zusammen. Die Bundesregierung hatte sich in Brüssel dafür eingesetzt, die Grenzwerte für die CO2-Normen aufzuweichen. Betroffen von den neuen Abgasnormen sind in erster Linie die Hersteller von Oberklasselimousinen.
Der stellvertretende Chef der Linksfraktion im Bundestag, Klaus Ernst, bezeichnete die Großspenden als den "krassesten Fall von gekaufter Politik seit langem". Für ihn sei auch "ein parlamentarisches Nachspiel denkbar", sagte Ernst der "Leipziger Volkszeitung". Ernst forderte ein völliges Verbot von Parteispenden aus der Wirtschaft und von Verbänden. (afp/rtr)