Washington. Der in Libyen festgenommene mutmaßliche Al-Kaida-Funktionär Abu Anas al-Libi soll sich vor einem zivilen US-Gericht verantworten. Wie die Staatsanwaltschaft in New York mitteilte, wurde der Verdächtige bereits in die USA gebracht. Am Dienstag solle er einem Richter vorgeführt werden.

Der in Libyen festgenommene mutmaßliche Al-Kaida-Terrorist Abu Anas al-Libi ist in den USA angekommen. Das berichteten am Montag mehrere US-Medien unter Berufung auf namentlich nicht genannte Regierungsbeamte.

Ein US-Kriegsschiff habe den 49-Jährigen nach New York gebracht, wo ihm der Prozess droht. Schon an diesem Dienstag solle der mutmaßliche Terrorist dort vor Gericht erscheinen, berichtete der Sender CNN.

Abu Anas al-Libi
Abu Anas al-Libi © afp

Al-Libi wurde wegen der Anschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 mit 224 Todesopfern international gesucht. Der Computerexperte war einer der meistgesuchten Terroristen weltweit. US-Experten erhoffen sich von ihm Insider-Informationen über das Terrornetz Al-Kaida.

Al-Libi soll Hunderte Menschenleben auf dem Gewissen haben

US-Eliteeinheiten hatten den Libyer vor rund einer Woche mitten in der Hauptstadt Tripolis gefasst und verschleppt. Auf dem US-Marineschiff "San Antonio" im Mittelmeer wurde er festgehalten und verhört.

Die libysche Übergangsregierung hatte die Aktion als Entführung bezeichnet und Aufklärung verlangt, die USA verteidigten die Aktion als legal. Die USA wüssten, dass Al-Libi eine Verschwörung geplant und mit ausgeführt habe, bei der Hunderte Menschen starben, darunter viele Amerikaner, hatte US-Präsident Barack Obama vergangene Woche gesagt. "Wir haben aussagekräftige Beweise dafür. Und er wird zur Rechenschaft gezogen werden." (dpa/rtr)