Berlin. Bei ihrem Besuch im Bundeswehr-Lager im afghanischen Kundus sind Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Verteidigungsminister Thomas de Maizière einem Bericht zufolge womöglich einem Anschlag entgangen. Aufständische sollen geplant haben, die Übergabezeremonie durch Raketenbeschuss zu stören.
Außenminister Guido Westerwelle und Verteidigungsminister Thomas de Maizière sind vor einer Woche im afghanischen Bundeswehr-Lager Kundus möglicherweise einem Anschlag entgangen. Es habe "Hinweise auf eine Störung der Übergabezeremonie durch Raketenbeschuss von Aufständischen" gegeben, sagte ein Sprecher des Auslandseinsatzkommandos am Sonntag auf Anfrage. Details seien allerdings geheim.
Einem "Spiegel"-Bericht zufolge hatten Aufklärungskräfte mit den hochleistungsfähigen Sensoren eines Überwachungszeppelins zwei Raketenwerfer westlich des Lagers entdeckt. Aufständische hätten dort 107-Millimeter-Werfer feuerbereit gemacht. Ein Hubschrauber vom Typ Tiger habe wenig später jedoch keine Spur mehr gefunden. Die Bundeswehr nehme an, dass die Aufständischen den Hubschrauber bemerkt und sich sofort zurückgezogen hätten.
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Übergabe verlief ohne Zwischenfälle
Bei der Übergabe des Feldlagers an die Afghanen hatte die Bundeswehr am vergangenen Sonntag alle Kräfte am Boden und in der Luft mobilisiert, um Anschläge der Taliban zu verhindern. Auch im Feldlager selber waren Scharfschützen in Stellung.
Nach der Übergabe hatten deutsche Offiziere angedeutet, dass die Taliban Angriffe geplant hätten, offiziell bestätigt wurde das aber nicht. Zu Zwischenfällen während der Übergabe war es nicht gekommen. (dpa)