Kundus. Bei einem Selbstmordanschlag ist am Freitag der Gouverneur des nordafghanischen Bezirks Artschi getötet worden. Scheich Sadruddin sei zum Morgengebet in einer Moschee gewesen, als ein Sprengsatz explodiert sei, sagte ein Sprecher der Provinz Kundus. Vermutlich gebe es weitere Opfer, was noch geprüft werde.

Bei einem Selbstmordanschlag in der nordafghanischen Provinz Kundus ist ein Bezirksgouverneur getötet worden. Unter den Todesopfern seien neben dem Leibwächter des Politikers auch zehn Zivilisten, teilte die Polizei am Freitag mit. Der Attentäter habe seinen Sprengsatz während einer Trauerfeier für einen Stammesältesten in einer Moschee gezündet. Der Gouverneur galt als ausgesprochener Gegner der radikal-islamischen Taliban.

Im Vorfeld des geplanten vollständigen Abzugs ausländischer Truppen Ende 2014 ist es in Afghanistan zu einer ganzen Serie von Anschlägen gekommen. Aufständische wollen damit die Regierung destabilisieren. In Kundus unterhält auch die Bundeswehr einen Stützpunkt, der im Oktober aufgegeben werden soll.

Taliban töten 15 Polizisten in Afghanistan

Erst am Donnerstag hatten Taliban-Kämpfer im Westen Afghanistans auf der wichtigsten Verbindungsstraße des Landes 15 Polizisten in einem Hinterhalt getötet. Zehn weitere Polizisten seien bei dem Gefecht in der Provinz Farah auf der Schnellstraße von Kabul nach Herat verletzt worden, sagte der Sprecher von Farahs Provinzregierung, Abdul Rahman Zhwandai.

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Die Sicherheitskräfte seien auf einer Patrouille mit ihrem Konvoi in den Hinterhalt geraten. Zusätzliche Kräfte seien zur Verstärkung geschickt worden. Ob es unter den Taliban Opfer gegeben habe, sei unklar. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Angriff. (rtr/dpa)