Hamburg. Eine Woche vor der Bundestagswahl am 22. September deutet sich eine hohe Wahlbeteiligung an - zumindest bei der Briefwahl. Laut Auskunft versschiedener Wahlämter seien in den zehn größten deutschen Städten mehr Briefwahlunterlagen angefordert worden als jemals zuvor.
Bei dieser Bundestagswahl sollen an vielen Orten in Deutschland so viele Menschen bei der Briefwahl mitgemacht haben, wie noch nie. Das berichtete das Magazin "Der Spiegel" am Sonntag.
Die Zahl der Briefwähler stieg dem Bericht zufolge etwa in Stuttgart im Vergleich zur Bundestagswahl vor vier Jahren um mehr als ein Viertel an, in München und Köln um rund ein Fünftel. In Berlin forderte demnach auch etwa ein Fünftel aller Wahlberechtigten Stimmzettel an.
Die Wahlämter stelle der Ansturm vor Probleme, berichtete das Magazin. Zwar sei mit einer höheren Nachfrage gerechnet worden, aber nicht mit einem solch drastischen Anstieg. In Bremen etwa machten Mitarbeiter Überstunden, um alle Anträge rechtzeitig bearbeiten zu können. Viele Städte hätten zusätzliche Aushilfen eingestellt. In Köln würden externe Dienstleister mit dem Scannen und Drucken der Wahlbriefe beauftragt.
Keine Verzögerungen durch neues Wahlrecht erwartet
Das neue Wahlrecht wird nach Ansicht der Bundeswahlleitung nicht zu Verzögerungen bei der Bekanntgabe der Ergebnisse führen. "Wir erwarten nicht, dass es diesmal länger dauert", sagte die Leiterin des Bundeswahlleiter-Büros, Karina Schorn, dem Nachrichtenmagazin "Focus". Das vorläufige amtliche Endergebnis solle zwischen zwei und drei Uhr nachts bekanntgegeben werden. Bundestagswahl 2013
Nach der Neuregelung des Wahlrechts werden unter anderem Überhangmandate einer Partei durch zusätzliche Sitze für die anderen Parteien ausgeglichen. Überhangmandate entstehen, wenn eine Partei in einem Bundesland mehr Direktmandate erzielt, als ihr nach ihrem Zweitstimmenergebnis zustehen würden. (afp/dpa)