Berlin. Mehr als 4000 Menschen zogen am Samstag vom Kurfürstendamm zur russischen Botschaft in Berlin um gegen Putins Anti-Homosexuellen-Gesetz zu demonstrieren. Mit bunten Plakaten und Regenbogenfahnen äußerten die Berliner ihren Protest. Auch mehrere Prominente zeigten sich empört.
Unter dem Motto "Genug ist genug" sind in Berlin mehrere tausend Menschen gegen das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Russland auf die Straße gegangen. Bis zu 4400 Demonstranten zogen am Samstag zur russischen Botschaft.
Mit der Aktion appellierten die Organisatoren an die Bundesregierung und Sponsoren der Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotchi, sich gegen Homophobie einzusetzen. Kremlchef Wladimir Putin hatte Ende Juni ein Gesetz erlassen, wonach vor Minderjährigen nicht mehr über Homosexualität gesprochen werden darf. Verstöße werden mit hohen Geldstrafen geahndet.
Gewalttaten gegen Homosexuelle nehmen zu
Empörung und Unverständnis äußerten auch mehrere Prominente. Das Anti-Schwulen-Gesetz leiste der gewalttätigen Verfolgung von Homosexuellen Vorschub, sagte der Rapper Smudo der "Bild am Sonntag". Die Musikerin Inga Humpe bezeichnete die Entwicklung in Russland als einen schweren Rückschritt ins Mittelalter. Rocker Udo Lindenberg erklärte: "Putin, es reicht! Schande über dich und deine Marionetten."
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Die bunt und teils in Regenbogenfarben gekleideten Demonstranten trugen Plakate, die Putin stark geschminkt zeigten. "Putin go homo" war unter dem Konterfei des Präsidenten zu lesen. Ein anderes Plakat zeigte Putin mit nacktem Oberkörper beim Angeln. "Vladimir! You are turning me gay" ("Vladimir! Du lässt mich schwul werden"), war daneben zu lesen.
Schwule und Lesben sind im größten Land der Erde oft Freiwild. Nach Expertenmeinung haben Gewalttaten aus Schwulenhass bis hin zu Morden zugenommen. (dpa)