Moskau. Die Abgeordneten der Duma haben am Dienstag in zweiter Lesung ein Adoptionsverbot russischer Kinder durch gleichgeschlechtliche Paare im Ausland gebilligt. Er verbietet in Ländern mit der Homoehe nicht nur Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft die Adoption russischer Waisen, sondern auch allen Unverheirateten.
Russlands Parlament hat am Dienstag einen Gesetzesentwurf diskutiert, der die Adoption russischer Kinder durch Bürger aus Ländern, in denen die Homoehe erlaubt ist, strengen Auflagen unterwerfen soll. Der Entwurf soll noch am Dienstag von den Abgeordneten der Duma (russisches Parlamentsunterhaus) verabschiedet werden. Er verbietet in Ländern mit der Homoehe nicht nur Menschen in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft die Adoption russischer Waisen, sondern auch allen unverheirateten Bürgern dieser Staaten.
"Die Annahme dieses Gesetzes macht es Ausländern sogenannter nicht-tradtioneller sexueller Orientierung de facto unmöglich, russische Kinder zu adoptieren", sagte die Abgeordnete Jelena Misulina, die den Entwurf mit verfasst hatte, im Fernsehen.
Der Wortlaut des Entwurfs legt nahe, dass heterosexuelle Paare weiter Kinder adoptieren dürfen, nicht aber Singles, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Die Homoehe gibt es derzeit in weltweit 14 Ländern. Zuletzt wurde sie auch in Frankreich eingeführt.
Präsident Wladimir Putin hat bereits angekündigt, das Gesetz zu unterzeichnen. Es folgt auf ein Gesetz vergangenes Jahr, mit dem ungeachtet heftiger Proteste US-Bürgern die Adoption russischer Kinder untersagt wurde. Moskau reagierte damit auf Sanktionen gegen russische Beamte, die am Tod des inhaftierten Anwalts Sergej Magnizki beteiligt gewesen sein sollen. Vergangene Woche hatte das Parlament in Moskau zudem ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, das "homosexuelle Propaganda" unter Strafe stellt. (afp)