Detmold.

Mit Rückendeckung von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) startet SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück am Dienstag in die heiße Wahlkampfphase in Nordrhein-Westfalen. Um im Rennen um das Kanzleramt aufzuholen, gehe es nicht darum, jetzt eine Rakete zu zünden, sagte Steinbrück im Interview mit dem Radiosender WDR 5: "Es wird nicht eine Rakete sein, sondern wir haben darüber zu reden: Was brennt den Bürgern unter den Nägeln?"

Im Wahlkampf-Endspurt will der 66-Jährige vor allem den Dialog suchen und auf ein Frage-Antwort-Format statt langer Reden setzen. Im WDR 5-Interview sagte er, er wolle Bürgern Fragen beantworten wie: "Was ist mit meinen Enkelkindern?", "Was ist mit meinen Energiekosten?", "Wie sieht es mit der Finanzlage meiner Kommunen aus?"

Steinbrück spricht auf 360-Grad-Bühne

Mit Blick auf die schwachen Umfragewerte der SPD sagte Steinbrück: "Die hatte die SPD 2002, 2005 auch, und anschließend war das Wahlergebnis anders." In NRW etwa seien viele Menschen außerdem noch im Ferienmodus. "Der Wahlkampf rollt jetzt an."

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Bei einem gemeinsamen Auftritt mit Schröder in Detmold am Dienstagabend soll auch eine neue Bühnengestaltung zum Einsatz kommen. Steinbrück will in der Mitte des Platzes auf einer überdachten 360-Grad-Rundbühne sprechen, umgeben von Bürgern.

Schröder soll für Rot-Grün werben

Schröder, der von 1998 bis 2005 Bundeskanzler war, soll mit Steinbrück für einen rot-grünen Regierungswechsel werben. Heute ist der Altkanzler als Aufsichtsratsvorsitzender von Nord Stream tätig, das die Ostseepipeline von Russland nach Deutschland betreibt und zu 51 Prozent dem russischen Staatskonzern Gazprom gehört. (dpa/lnw)