Charkow/Moskau. Ein Gericht hat einen Verhandlungstermin gegen die ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko bereits zum 23. Mal vertagt. Ohne sie würde der Prozess nicht forgesetzt, hieß es vom Richter. Timoschenko fordert die Einstellung des Verfahrens. Der Richter hat schon einen neuen Termin angesetzt.

Ein umstrittener zweiter Prozess gegen die inhaftierte ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ist bereits zum 23. Mal vertagt worden. Das Gericht in der Stadt Charkow lehnte eine Verhandlung ohne die kranke Oppositionsführerin erneut ab, wie örtliche Medien am Freitag berichteten. Im Falle einer Verurteilung drohen Timoschenko zwölf weitere Jahre Haft wegen Steuerhinterziehung und Veruntreuung.

Die 52-Jährige forderte in einer Mitteilung, das Verfahren einzustellen. Die Vorwürfe seien konstruiert worden, um sie politisch auszuschalten. Richter Konstantin Sadowski bestimmte den 6. September als neuen Verhandlungstermin.

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Timoschenko sitzt seit Oktober 2011 eine international kritisierte siebenjährige Haftstrafe wegen Amtsmissbrauchs ab. Sie leidet unter anderem an den Folgen eines Bandscheibenvorfalls und lässt sich auch von Ärzten der Berliner Charité betreuen. Zuletzt hatten mehrere Treffen ranghoher EU-Vertreter mit Timoschenko Gerüchte über eine mögliche Behandlung der Politikerin in Deutschland angefacht. (dpa)