Berlin. CDU und SPD liefern sich seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel, mitgliederstärkste Partei zu sein. Jetzt liegt die SPD mit 472.469 Genossen vorne. Dennoch leiden alle Parteien unter Mitgliederschwund. Besonders hart getroffen sind die Linke und die FDP. Einzige Ausnahme: die Grünen.
Die SPD ist wieder die mitgliederstärkste Partei in Deutschland. Mit 472.469 Mitgliedern lag sie Ende Juni knapp vor der CDU, die zum gleichen Zeitpunkt 469.575 Mitglieder zählte, teilten ihre Bundesgeschäftsstellen auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Beide Großparteien liefern sich seit einigen Jahren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel, mitgliederstärkste Partei zu sein.
Allerdings mussten auch im vergangenen Jahr bis auf die Grünen alle im Bundestag vertretenen Parteien erneut Mitgliederverluste hinnehmen, schreibt der Berliner Politologe Oskar Niedermayer in seiner jüngsten Analyse zur Mitgliederentwicklung der Parteien. Den leichten Vorsprung der SPD bei der Mitgliederzahl erklärt der Parteienforscher damit, dass 2012 die Verluste der CDU das dritte Jahr in Folge größer waren als die der Sozialdemokraten.
Linke verliert die meisten Mitglieder
Den stärksten Mitgliederverlust verzeichnete demnach im vergangenen Jahr die Linke, den zweitstärksten die FDP, "deren Absturz in der Wählergunst in den letzten drei Jahren sich auch in einem deutlichen Mitgliederrückgang niederschlug", schreibt Niedermayer in der "Zeitschrift für Parlamentsfragen". Am wenigsten Mitglieder verlor die CSU.
Wahlkampf mit der SPD
Bei den Grünen, die 2010 und 2011 im Zuge ihres "demoskopischen Höhenfluges" kräftig neue Mitglieder gewinnen konnten, kam der Aufschwung 2012 "fast zum Stillstand" schreibt Niedermayer, der seit 2001 jährlich über die Mitgliederentwicklung der Parteien berichtet und dazu Einblick in ihr Datenmaterial erhält. (dpa)