Berlin. . SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat der Kritik des früheren Parteichefs Franz Müntefering zum missratenen Start der SPD-Wahlkampagne zugestimmt. Steinbrück betonte, dass er selbst von Münteferings Kritik ausgenommen war. Müntefering hatte sich in einem Interview geäußert.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück teilt die Kritik des früheren Parteichefs Franz Müntefering am missratenen Start der SPD-Wahlkampagne. Was dieser sage, entspreche weitestgehend dem allgemeinen Urteil, sagte Steinbrück am Donnerstag in Berlin. "Meinem auch", betonte er und ergänzte: "Insofern gilt der alte Satz: Hätte, hätte, Fahrradkette." Müntefering hatte der "Zeit" gesagt: "Für Steinbrück gab es keine Kampagne, keine Bühne, keine Mitarbeiter, da gab es nichts." Der Start sei misslungen gewesen. "Mir standen die Haare zu Berge."

Steinbrück betonte, Müntefering habe ihn selbst von der Kritik ausgenommen. Die Idee für einen kleinen Parteitag wenige Tage nach der Bundestagswahl am 22. September begrüßte Steinbrück.

Es sei das Selbstverständlichste der Welt, dass sich die SPD nach dem Wahlsonntag mit den Gremien berate - seit der Parteireform habe man zusätzlich das Instrument des Parteikonvents, um Entscheidungen breiter zu beraten. Parteichef Sigmar Gabriel habe ihn über die Idee vor der betreffenden Vorstandssitzung informiert. Reicht es bei der Wahl nicht für Rot-Grün oder Schwarz-Gelb, könnte der Konvent auch dazu dienen, von den Delegierten ein Stimmungsbild über den Eintritt der SPD in eine große Koalition zu bekommen. (dpa)