Essen. Die Polizei diskutiert, ob sie weiterhin bei Ruhestörung und häuslicher Gewalt ausrücken soll, und unsere Nutzer sind empört. Für sie ist klar: Wenn es um die öffentliche Sicherheit geht, darf sich die Polizei nicht die Rosinen aus dem Kuchen picken. Ordnungshüter werden überall gebraucht.
Man kann es schon als Zeichen der Kapitulation und Überforderung sehen, wenn die Polizei mit dem Gedanken spielt, bei Ruhestörung und häuslicher Gewalt nicht mehr auszurücken. Dieser Meinung ist auch unser Nutzer Gewitterfee, der feststellt: „Da ist man dann prügelnden Partnern oder rücksichtslosen Nachbarn hilflos ausgeliefert.“ Melr bemerkt, dass wenn die Polizei bei solchen Verstößen nicht mehr ausrückt, der Durchschnittsbürger ja gar nichts mehr mit der Polizei zu tun habe. Man müsste dann private Sicherheitsdienste einschalten und das würde erhebliche kosten mit sich bringen. Edelhartzer hingegen, sieht keine Veränderung zu der Momentanen Lage: „ist doch jetzt schon so, dass die erst nach Stunden kommen.“
Mehrfachtäter müssen konsequenter bestraft werden
Die Überlegungen der Polizei, treffen aber auch auf Verständnis. Viele Nutzer sehen das Problem in den eingeschränkten Mitteln, den unterbesetzten Dienststellen und den leeren Kassen des Landes NRW. Snafuprinzip fordert deshalb mehr Personal einzustellen. Die Kernaufgaben nicht mehr wahrzunehmen, dürfe keine Option sein. Xxyz sieht eine einfache Lösung für das Problem: „Eine Entlastung würde erreicht werden, wenn Mehrfachtäter in NRW auch mal konsequent bestraft würden und nicht alle paar Tage mit einer neuen Tat erscheinen.“ Unser Nutzer Leseviel schlägt der Polizei vor mehr Temposünder auf den Autobahnen abzukassieren, so käme wenigstens mehr Geld in die Kasse.
Die Bevölkerung muss selber für Recht und Ordnung sorgen
Andere fühlen sich durch die Vorschläge nur in ihrer negativen Einstellung gegenüber den Ordnungshütern bestätigt. Styrumer_1969 betont, ein Vertrauen gegenüber der Polizei gäbe es schon lange nicht mehr. Mehrere Nutzer wie beispielsweise Corvus, sehen diese Überlegungen der Beamten auch als Aufruf der Bevölkerung, selber für Recht und Ordnung zu sorgen. Auch SilviaSonne interpretiert den Vorschlag der Beamten als Aufforderung zur Selbstjustiz und ergänzt noch: „ […]dann kommt danach nur noch die Mordkommission und Tatortsicherung. Das macht ja dann eine andere Abteilung, so was nennt man Arbeitsverlagerung.“ Melr bemängelt auch, dass sich die Polizei ihre Aufgaben nicht aussuchen dürfe nur weil manche zu aufwändig seien.
Goldene Zeiten brechen an
Nur wenige unserer Nutzer ziehen aus der Debatte so positiv Resultate wie Essenerjung60. Dieser sieht als Konsequenz für das Fernbleiben der Polizei bei Ruhestörung: „Hey, dann ist Party - und die Polizei interessiert es nicht! Goldene Zeiten brechen an!“
The_ Rebel versteht unterdessen die Aufregung um dieses Thema nicht so richtig. Der Nutzer gibt zu bedenken, dass der bisherige Katalog nur aus Vorschlägen und nicht aus Fakten besteht und daher noch kein Grund für hitzige Diskussionen bestehe.