Essen. Die Piratenpartei NRW hat die Besetzung einer Podiumsdiskussion auf der Gamescom kritisiert. Sie fühle sich “bewusst ausgeklammert“, weil die Runde nur mit Vertretern der Bundestagsfraktionen besetzt ist. Der Veranstalter rechtfertigt das – und stellt klar: “Die Piraten wurden nicht ausgeladen.“
Sie würden gerne mit auf dem Podium sitzen – doch einen Platz auf dem Podest wird es für die NRW-Piraten bei der Diskussion "Politics meets Gamer" auf der Kölner Unterhaltungs- und Spielemesse Gamescom nicht geben. Am 21. August diskutieren dort Gamer mit Vertretern der fünf Bundestagsfraktionen. Die Leitfrage der Debatte: "Yes we play! Wie gehen die Parteien mit digitalen Spielen im Wahlkampf um?"
In einer Mitteilung ließen die NRW-Piraten jetzt verlautbaren, die angeblich "unbestrittene Expertise der Piraten in diesem Thema“ würde „bewusst ausgeklammert". "Andere Parteien verstehen unter Gamespolitik primär die einseitige Handhabung des Urheberrechts oder die Stigmatisierung von Erwachsenenspielen als sogenannte ‚Killerspiele’", wird Listenkandidat Andreas Graaf in der Mitteilung zitiert. "Diese Diskussion ist jedoch für Gamer selbst schon lange beendet, sie haben konkretere Probleme, wie beispielsweise den Onlinezwang bei Spielen oder das Verschwinden des Gebrauchtspielemarktes", heißt es weiter.
Forderung nach breiter aufgestelltem Podium
Und deshalb kritisiert Lukas Lamla, kulturpolitischer Sprecher der NRW-Piraten, den Diskussionsveranstalter: "Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) als Ausrichter der Gamescom wäre im Sinne eines offenen und vielschichtigen Diskurses gut beraten, ein solches Podium breiter aufzustellen."
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Der BIU wirkt von der Aufregung allerdings überrascht. "Es gab zu viele Anfragen für das Podium an uns, weshalb wir uns leider beschränken mussten. Daher haben wir uns am Wählerwillen der letzten Bundestagswahl orientiert, das heißt die Fraktionen des deutschen Bundestages für das Podium eingeladen", sagt Sprecher Christian Brehm.
Nichts desto trotz seien die Landtagsabgeordneten der Piratenpartei NRW zur Diskussion eingeladen worden – nur eben nicht mit einem Platz auf dem Podium. Das Publikum könne jedoch mitdiskutieren. Unstreitbar aber sei klar: "Die Piraten wurden nicht ausgeladen."