Athen. . Im krisengeplagten Griechenland mehren sich die Anzeichen für ein Ende der Rezession, auch dank des Booms im Tourismus. Vom Arbeitsmarkt kommen ebenfalls ermutigende Signale. Und die Steuereinnahmen steigen.

Gedränge auf den griechischen Flughäfen, ausgebuchte Hotels, gut besuchte Tavernen: Im krisengeplagten Griechenland mehren sich die Anzeichen für ein Ende der Rezession, auch dank des Booms im Tourismus. Vom Arbeitsmarkt kommen ebenfalls ermutigende Signale. Und die Steuereinnahmen steigen.

Mehr Einstellungen als Entlassungen

Der griechische Ministerpräsident Samaras beschwört, das „Licht am Ende des Tunnels“. Noch bestimmen die Angst um den Job und die Frage, wie man von immer weiter gekürzten Einkommen leben soll, die Alltagswirklichkeit vieler Griechen. Das Land steckt im sechsten Jahr der längsten und tiefsten Rezession der Nachkriegsgeschichte, hat seit Beginn der Krise fast ein Viertel seiner Wirtschaftsleistung verloren. Aber nun scheint sich so etwas wie ein Silberstreif am Horizont zu zeigen.

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Am greifbarsten sind die Vorboten einer Erholung im Tourismus. Griechenland erwartet einen neuen Reise-Rekord. In den ersten sechs Monaten stieg die Zahl der ausländischen Urlauber gegenüber 2012 um 6,6 Prozent. Auf der Schickeria-Insel Mykonos wurde ein Plus von 68 Prozent registriert, Kreta liegt mit einem Zuwachs von rund 20 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt. Viele Hotels sind für August und September ausgebucht. Bis zum Jahresende erwarten die Griechen über 17 Millionen Besucher. Der bisherige Rekord wurde mit 16,5 Millionen 2011 aufgestellt. Stärker noch als die Zahl der Gäste steigen die Einnahmen im Fremdenverkehr. Sie legten in den ersten fünf Monaten um 15,4 Prozent zu. Ein Grund für den Anstieg ist die gegenüber 2012 um rund 70 Prozent gewachsene Zahl russischer Urlauber, die deutlich mehr ausgeben als Gäste aus EU-Staaten.

Der Tourismus steuerte im vergangenen Jahr 16,4 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und stellte 18,3 Prozent der Arbeitsplätze. Volkswirte schätzen, dass der Fremdenverkehr in diesem Jahr zusätzlich 1,5 Prozent zum BIP beisteuern kann. Damit schrumpft Griechenlands Wirtschaft wahrscheinlich weniger stark als erwartet. 2014 will Griechenland zum Wachstum zurückkehren. Noch hat das Land mit knapp 27 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in der EU. Aber es gibt Anzeichen einer Wende. In den ersten sieben Monaten lag die Zahl der Einstellungen um 91.611 höher als die der Entlassungen.