Athen. Griechenland senkt die Mehrwertsteuer für Restaurants und Hotels um zehn Prozentpunkte - das soll wieder verstärkt Touristen ins Land holen und die Wirtschaft ankurbeln. Doch die Regierung kann nun nur hoffen, dass Unternehmer die Preissenkung an Kunden auch tatsächlich weiter geben.
In griechischen Restaurants und Hotels gilt seit Donnerstag eine verringerte Mehrwertsteuer. Die Regierung in Athen setzte den Steuersatz vorübergehend von 23 auf 13 Prozent herab, um den Konsum anzukurbeln und zugleich die Steuerhinterziehung einzudämmen. Die Rechnung der Regierung kann allerdings nur aufgehen, wenn die Unternehmen der Branche im Gegenzug die Preise senken. Daher gilt der verringerte Steuersatz zunächst nur bis zum Jahresende.
In einem zwischen Finanzministerium und Branchenvertretern unterzeichneten Abkommen ist von Preissenkungen zwischen fünf und acht Prozent die Rede. Bars, Restaurants und Hotels, die sich an diese Vorgabe halten, können dies durch ein blau-orangefarbenes Plakat kenntlich machen. Kritiker bezweifeln jedoch, dass die Behörden die Preissenkungen ausreichend kontrollieren können.
Kontrollen gegen die weit verbreitete Steuerhinterziehung
Die Mehrwertsteuer war 2010 deutlich angehoben worden - als eine der ersten Gegenleistungen für die Finanzhilfen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds.
Im Kampf gegen die weit verbreitete Steuerhinterziehung auch in der Tourismusbranche kündigte das Finanzministerium verstärkte Kontrollen den ganzen Sommer über an.
Steuerhinterzieher könnten mit einer 48-stündigen Zwangsschließung ihres Unternehmens bestraft werden, wie die Zeitung "Ta Nea" berichtete. Für diesen Fall gebe es einen Aushang mit dem Hinweis "Geschlossen wegen Steuerbetrugs". (afp)