Mainz. Patt der politischen Lager im “Politbarometer“: Zehn Wochen vor der Bundestagswahl kommen die Union und die FDP laut ZDF-Umfrage zusammen auf 46 Prozent, die gleiche Marke erreichen die Oppositionsparteien SPD,Grüne und Linke gemeinsam. Die FDP konnte zum ersten Mal seit fast einem Jahr die Sperrklausel von fünf Prozent überwinden.

Zehn Wochen vor der Bundestagswahl liegen die politischen Lager Kopf an Kopf. In dem am Freitag veröffentlichten "Politbarometer" des ZDF kommen Union und FDP zusammen auf 46 Prozent - ebenso wie die Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke. Erstmals seit fast einem Jahr konnte die FDP im "Politbarometer" wieder die Sperrklausel überwinden und landete exakt bei fünf Prozent. Die Union erreichte 41 Prozent (minus zwei Punkte im Vergleich zum Juni).

Unverändert im Vergleich zum Vormonat bleiben die SPD mit 26 Prozent und die Grünen mit 13 Prozent. Die Linke legt um einen Punkt zu und erreicht sieben Prozent. Die Anti-Euro-Partei AfD kommt auf drei Prozent, die übrigen Parteien auf fünf Prozent.

Trotz der relativ guten Werte für Union und FDP kann sich nur eine Minderheit für die Fortsetzung der schwarz-gelben Koalition erwärmen. Nur 32 Prozent der Befragten fänden eine Neuauflage des Bündnisses gut. Eine Koalition zwischen Union und Grünen fände mit 35 Prozent etwas mehr Zustimmung. Rot-Grün käme auf 39 Prozent Zustimmung. Eine große Koalition aus Union und SPD fänden 52 Prozent der Befragten gut.

62 Prozent der Befragten wünschten sich Merkel als Kanzlerin

Bundestagswahl 2013In der Kanzlerfrage hat sich der Vorsprung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nur leicht verringert. 62 Prozent der Befragten wünschten sich Merkel als Kanzlerin, nur 29 Prozent nannten den SPD-Kandidaten Peer Steinbrück. In der Juni-Umfrage hatte Merkel 65 Prozent erzielt und Steinbrück 27 Prozent. Weiterhin fiel der Rückhalt Merkels in der CDU/CSU mit 96 Prozent wesentlich höher aus als der Rückhalt Steinbrücks bei den SPD-Anhängern (69 Prozent).

Die eher schwachen Umfragewerte der SPD liegen für 72 Prozent aller Befragten und 76 Prozent der SPD-Anhänger hauptsächlich an den Spitzenpolitikern der Partei. Nur 21 Prozent sehen den Hauptgrund hierfür in den politischen Inhalten der SPD, unter den SPD-Anhängern waren es 17 Prozent.

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In der Rangliste der zehn wichtigsten Politiker konnten sich die meisten im Vergleich zum Vormonat verbessern. Platz eins nahm weiterhin Kanzlerin Merkel ein, die sich mit einem Wert von 2,4 auf der Skala von minus fünf bis plus fünf erneut verbesserte (Juni: 2,2).

Mit großem Abstand folgen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 1,5 (Juni: 1,3), SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier mit 0,9 (Juni: 0,8), Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 0,7 (Juni: 0,6) und CSU-Chef Horst Seehofer mit 0,5 (Juni: 0,4).

Gleich vier Politiker wurden mit 0,3 eingestuft: Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin (Juni: 0,1), SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück (Juni: 0,2), SPD-Chef Sigmar Gabriel (Juni: 0,1) und CDU-Verteidigungsminister Thomas de Maizière (Juni: 0,2). Auf Platz zehn liegt weiterhin Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP), der unverändert mit minus 0,2 bewertet wird. (afp)