Obama in Berlin - So verlief der Besuch des US-Präsidenten
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Berlin. . Obama übt den Schulterschluss mit Merkel und plaudert locker mit Steinbrück. Joachim Gauck tritt als als Bewunderer auf – der Tag des US-Präsidenten im Stundenplan.
Die wichtigsten Stationen des Besuchs von Barack Obama:
9.49 Uhr Mit gurgelndem Motor rollt das „Biest“, Obamas gepanzerter Cadillac, zum Schloss Bellevue, wo Bundespräsident Joachim Gauck in der prallen Sonne wartet. Herzliches Begrüßen, Winken für die Kameras, Eintrag ins Gästebuch.
Glück für den kleinen Maximilian
Mit militärischen Ehren wird der US-Präsident im Park empfangen. Abschreiten der Ehrenformation, danach posieren beide Arm in Arm für Erinnerungsfotos. Sechstklässler der Berliner John F. Kennedy Schule jubeln dem Präsidenten mit Fähnchen zu. „Er hat mir die Hand gegeben“, japst der elfjährige Maximilian und beschließt, sich nie mehr die Hände zu waschen.
„Jetzt muss ich beim Duschen immer eine Tüte über die rechte Hand ziehen.“ Eine Stunde reden die Präsidenten. Zum Abschied bekommt Obama einen Siebdruck des Künstlers Christoph Niemann. Als Widmung schreibt Gauck: „Diplomacy: For Barack Obama with great admiration“ (Diplomatie: Für Barack Obama mit großer Bewunderung).
Kuss auf Merkels Wange
11.08 Uhr Obama trifft mit leichter Verspätung im Kanzleramt ein. Er begrüßt „Angela“ mit einem Küsschen auf die Wange, legt ihr die Hand auf den Rücken, dann ziehen sich die beiden zum Gespräch zurück. Es geht um die Weltwirtschaft, um Syrien, Afghanistan, die Freihandelszone – und um das US-Ausspähprogramm „Prism“. Für gute Stimmung soll ein Geschenk Merkels sorgen: Obama bekommt eine Schallplatte mit der Berlin-Rede seines Vorgängers John F. Kennedy.
12.45 UhrPressekonferenz von Obama und Merkel im Kanzleramt. Sie duzen sich, gehen vertraut miteinander um. Merkel lobt die freundschaftliche Zusammenarbeit, Obama die Beziehungen der USA zu Europa. Die Kanzlerin steuert ohne Umwege das brisante Thema „Prism“ an, fordert „Balance und Verhältnismäßigkeit“.
Ein heikles Thema
13.10 Uhr Noch ein heikles Thema: Die geplanten US-Waffenlieferungen nach Syrien, zu denen Obama keine Details nennen will. Merkel lehnt Waffenlieferungen für Deutschland ab, aber beide sind sich einig, dass es Frieden in Syrien nur nach einer Entmachtung von Baschar al-Assad geben könne.
13.35 Uhr Merkel bittet Obama zum Lunch unter vier Augen im Kanzleramt: Es gibt Büsumer Nordseekrabben, Beelitzer Spargel mit Kalbsmedaillons, Früchtecrêpes. Im Internet baut sich derweil eine Spott-Welle auf. Viele Nutzer mokieren sich, dass Merkel in der Pressekonferenz das Internet als „Neuland“ bezeichnet hat.
Die Rede
15.29 Uhr Höhepunkt des Tages: Obama beginnt seine Rede am Brandenburger Tor: „Hello Berlin“.
16.20 Uhr SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück trifft Obama zum Gespräch. Beide geben sich locker und entspannt, Steinbrück lobt das transatlantische Verhältnis und die harte Verfolgung von Steuersündern in den USA.
Obama in Berlin
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19 Uhr Die Kanzlerin, nicht wie üblich der Bundespräsident, gibt zu Ehren Obamas ein Galadinner im Schloss Charlottenburg. Für 200 Gäste bereitet Zwei-Sterne-Koch Tim Raue deutsche Gerichte zu.
22.10 Uhr: Auf dem Flughafen Tegel startet die „Air Force One“ Richtung Washington.
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