Berlin. Barack Obama hat in seiner Rede in Berlin ein Abrüstungsangebot gemacht. Der US-Präsident will die Zahl der strategischen Atomwaffen Russlands und der USA um bis zu einem Drittel zu verringern. Zudem warnte Obama vor Risiken eines überzogenen Sparkurses und forderte mehr Chancen für die Jugend ein.

US-Präsident Barack Obama hat in seiner Rede in Berlin ein weitreichendes Abrüstungsangebot gemacht. Ziel sei es, die Zahl der strategischen Atomwaffen Russlands und der USA um bis zu einem Drittel zu verringern, sagte er in seiner mit Spannung erwarteten Ansprache vor dem Brandenburger Tor am Mittwoch. Auch zu Verhandlungen über einen Abbau des Arsenals an taktischen Atomwaffen sei er bereit.

Obama: "Solange es Atomwaffen gibt, sind wir nicht wirklich sicher"

"Wir leben nicht mehr in Furcht vor einer globalen Vernichtung" sagte Obama. "Aber solange es Atomwaffen gibt, sind wir nicht wirklich sicher." Das Ziel einer Welt ohne Atomwaffen müsse verfolgt werden - "ungeachtet, wie weit sich dieser Traum in der Zukunft befinden mag".

Präsident Obama in Berlin

Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg.
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg. © AFP
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg.
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg. © Getty Images
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg.
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg. © Getty Images
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg.
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg. © dpa
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg.
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg. © dpa
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg.
Der US-Präsident Obama zu Gast in Berlin. Nach seiner Rede am Brandenburger Tor, traf sich Obama am Abend mit einigen Gästen zum Dinner im Schloss Charlottenburg. © AFP
Der US-Präsident Obama auf Staatsbesuch in Berlin.
Der US-Präsident Obama auf Staatsbesuch in Berlin. © REUTERS
Am Brandenburger Tor hielt der Staatsmann eine Rede vor den Berlinern.
Am Brandenburger Tor hielt der Staatsmann eine Rede vor den Berlinern. © Getty Images
Gut geschützt hinter Sicherheitsglas sprach Obama über die Beziehung zwischen den USA und Deutschland.
Gut geschützt hinter Sicherheitsglas sprach Obama über die Beziehung zwischen den USA und Deutschland. © REUTERS
Mit der Hitze hat der US-Präsident wohl nicht gerechnet.
Mit der Hitze hat der US-Präsident wohl nicht gerechnet. © dpa
In lockerer Art und Weise entledigt er sich seines Jackets während seiner Rede.
In lockerer Art und Weise entledigt er sich seines Jackets während seiner Rede. © dpa
Aber auch andere Politiker kämpfen gegen die Hitze. Guido Westerwelle und Philipp Rösler kühlen sich mit einem großen Schluck Wasser ab.
Aber auch andere Politiker kämpfen gegen die Hitze. Guido Westerwelle und Philipp Rösler kühlen sich mit einem großen Schluck Wasser ab. © dpa
Obamas Frau und Kinder besichtigen währenddessen Gedenkstätten und…
Obamas Frau und Kinder besichtigen währenddessen Gedenkstätten und… © dpa
… legen auch Blumen an der Berliner Mauer nieder.
… legen auch Blumen an der Berliner Mauer nieder. © Getty Images
Die Berliner Innenstadt befindet sich während des Besuches im Ausnahmezustand.
Die Berliner Innenstadt befindet sich während des Besuches im Ausnahmezustand. © dpa
Am Rande gab es aber auch kritische Stimmen zu Obamas Politik und dem kürzlich bekannt gewordenen „Prism“ Programm.
Am Rande gab es aber auch kritische Stimmen zu Obamas Politik und dem kürzlich bekannt gewordenen „Prism“ Programm. © AFP
Viele Berliner wollten den US-Präsidenten aus der Nähe sehen.
Viele Berliner wollten den US-Präsidenten aus der Nähe sehen. © dpa
Obamas Terminkalender war prall gefüllt – Termine mit Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck müssen abgearbeitet werden.
Obamas Terminkalender war prall gefüllt – Termine mit Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck müssen abgearbeitet werden. © AFP
Währenddessen besichtigen die „First Lady“ Michelle Obama und die Töchter Sasha und Malia die Sehenswürdigkeiten der Haupstadt.
Währenddessen besichtigen die „First Lady“ Michelle Obama und die Töchter Sasha und Malia die Sehenswürdigkeiten der Haupstadt. © Getty Images
Einen Stop machte die Familie unter anderem am Holocaust-Denkmal.
Einen Stop machte die Familie unter anderem am Holocaust-Denkmal. © dpa
Während des ganzen Besuches werden der Präsident und seine Familie von Bodyguards abgesichert.
Während des ganzen Besuches werden der Präsident und seine Familie von Bodyguards abgesichert. © Getty Images
Im Schloss Bellevue trifft Obama auf Bundespräsident Gauck.
Im Schloss Bellevue trifft Obama auf Bundespräsident Gauck. © dpa
Der Präsident wurde, wie schon viele Staatsgäste vor ihm, mit militärischen Ehren empfangen.
Der Präsident wurde, wie schon viele Staatsgäste vor ihm, mit militärischen Ehren empfangen. © AFP
Aber auch Schulkinder begrüßten den US-Präsidenten in Deutschland.
Aber auch Schulkinder begrüßten den US-Präsidenten in Deutschland. © dpa
Die beiden Staatsmänner präsentierten sich freundschaftlich und…
Die beiden Staatsmänner präsentierten sich freundschaftlich und… © REUTERS
… gut gelaunt vor dem Schloss Bellevue.
… gut gelaunt vor dem Schloss Bellevue. © dpa
Beide wirkten schon fast wie...
Beide wirkten schon fast wie... © dpa
... alte Freunde.
... alte Freunde. © AFP
Da kommt er - Obama fährt mit seiner gepanzerten Limousine, die „The Beast“ – das Biest genannt wird, zu seinen zahlreichen Terminen in der Hauptstadt.
Da kommt er - Obama fährt mit seiner gepanzerten Limousine, die „The Beast“ – das Biest genannt wird, zu seinen zahlreichen Terminen in der Hauptstadt. © AFP
Soldaten bereiten sich auf die Ankunft des Präsidenten vor.
Soldaten bereiten sich auf die Ankunft des Präsidenten vor. © AFP
Teile der Berliner Innenstadt sind extra für den Staatsbesuch abgesperrt.
Teile der Berliner Innenstadt sind extra für den Staatsbesuch abgesperrt. © AFP
Ein gepanzerter Sonderwagen der Polizei bewacht das Berliner Ritz-Carlton Hotel, in dem Obama und seine Familie übernachten.
Ein gepanzerter Sonderwagen der Polizei bewacht das Berliner Ritz-Carlton Hotel, in dem Obama und seine Familie übernachten. © dpa
Mit schweren Geschützen wird der US-Präsident auch hier vor Angriffen beschützt.
Mit schweren Geschützen wird der US-Präsident auch hier vor Angriffen beschützt. © dpa
Auch auf dem Dach des Hotels halten Polizisten Ausschau nach möglichen Bedrohungen.
Auch auf dem Dach des Hotels halten Polizisten Ausschau nach möglichen Bedrohungen. © dpa
Berlin im Ausnahmezustand – Polizisten sperren Teile der Berliner Innenstadt ab.
Berlin im Ausnahmezustand – Polizisten sperren Teile der Berliner Innenstadt ab. © dpa
Der US-Präsident Barack Obama ist mit seiner Familie auf Staatsbesuch in Berlin.
Der US-Präsident Barack Obama ist mit seiner Familie auf Staatsbesuch in Berlin. © AFP
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Der US-Präsident hatte schon zu Beginn seiner ersten Amtszeit 2009 das langfristige Ziel einer "atomwaffenfreien Welt" ausgegeben. Mit seiner neuen Initiative will Obama den im April 2010 unterzeichneten START-Vertrag erweitern, der die Zahl einsatzfähiger strategischer Sprengköpfe auf je 1550 Stück begrenzt.

Russland will auch andere Länder einbeziehen

Russland erklärte in einer ersten Reaktion auf Obamas Vorstoß, bei der atomaren Abrüstung müssten auch andere Länder einbezogen werden. "Der Prozess der Verringerung der nuklearen Arsenale sollte die anderen Staaten mit Atomwaffen einschließen", sagte der außenpolitische Berater des Kreml, Juri Uschakow, am Mittwoch in Moskau. Diese Haltung hätten russische Diplomaten auch der Regierung in Washington vor Obamas Rede am Brandenburger Tor in Berlin übermittelt. (afp)

Obama warnt vor zu hartem Sparkurs - Mehr Chancen für Jugend 

US-Präsident Barack Obama hat vor Risiken eines überzogenen Sparkurses gewarnt. Alle Länder müssten den Schwerpunkt auf mehr Wachstum legen. Es dürfe nicht soweit kommen, dass angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit eine ganze Generation verloren gehe. "Da müssen wir irgendwann auch unseren Ansatz ändern", sagte Obama nach einem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Die US-Regierung sieht den harten Sparkurs in der Euro-Zone seit langem kritisch und fordert mehr Impulse für Wirtschaftswachstum.

Für die Weltwirtschaft sei das angestrebte Handelsabkommen zwischen den USA und Europa von großer Bedeutung: "Davon profitieren alle." In seiner Rede am Brandenburger Tor betonte Obama, der gemeinsame Handel sei "Motor der globalen Wirtschaft". Bei einem Erfolg der Verhandlungen würden auf beiden Seiten des Atlantiks tausende Arbeitsplätze entstehen. Merkel betonte, sie werde sich "mit aller Kraft" für das Abkommen einsetzen.

Junge Arbeitslose nicht aus dem Auge verlieren

Obama räumte aber ein, für Wachstum und neue Jobs gebe es kein "Patentrezept". Man brauche tragfähige Haushalte und Reformen, um wettbewerbsfähiger zu sein. Er sei zuversichtlich, dass Europa und Deutschland die Euro-Zone zusammenhielten. Bei Strukturreformen seien einige Euro-Länder aber weniger gut vorangekommen.

Am Brandenburger Tor hob Obama die Aufgabe hervor, nach der Rezession die zunehmende Not arbeitsloser junger Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren. Das Handelsabkommen würde Aufstiegschancen für die Jugend schaffen. Alle Menschen sollten durch Arbeit Würde erhalten - egal, ob in Chicago oder Cleveland, Belfast oder Berlin, in Athen oder Madrid, sagte Obama.

Die besten #Neuland-Sprüche

"Das Internet ist für uns alle Neuland"

Bundeskanzlerin Angela Merkel

"Ich glaube dieses Internet ist eher so eine lokale Sache..."

Dr. No via Twitter

"Merkel guckt beim Surfen verträumt auf ihr piepsendes Modem. Diese Technik heutzutage!"

Jonas G Punkt via Twitter

"Das Internet - unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2013. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Bundesregierung... "

Timo via Twitter

"Ich bin dann mal gespannt, wann die Republik #Neuland gegründet wird ;)"

Martin via Twitter

"Das alles und noch viel mehr würd’ ich machen, wenn ich König von #neuland wär’"

Tom K. via Twitter

"ich bin Neuländer"

BernardoS via Twitter

"Ach Angie, nur eine Frage: Warum?"

Hirnbrause via Twitter

"Kennt jemand von euch vielleicht dieses Internet und kann mir etwas darüber erzählen? Das soll ja echt toll sein"

Steffi K. via Twitter

"Hat Obama eigentlich Decken mitgebracht?#neuland#indianer"

Sven M. via Twitter

"Sollten alles umbenennen. Neuland-Dating, Neuland-Auftritt... Nur das Biofleisch heißt dann wieder Internet."

Jan-Pierre R. via Twitter

"Internet, ist das nicht bei Bielefeld?"

Julius B. via Twitter

"Wenn ich bei Google nach "Google" suche, lösche ich dann das gesamte Internet oder nur den Teil, den Frau Merkel regiert? ;)"

Benjamin B. via Twitter

"Obamas Redetext veröffentlicht. Endet mit: "Ich bin ein Neuländer.""

Majo via Twitter

"Hmmm, steht das "N" in #NSA jetzt für #Neuland?"

Verbales Judo via Twitter

"Nur weil frau (merkel) es neuland nennt, ist das Internet noch keine Kolonie, die ihr erobern könnt"

Phillipp M. via Twitter

"ich bin drin! Das ist ja einfach"

Stefan M. via Twitter

"Wenn Internet Neuland ist, sind wir die Eingeborenen! Lasst uns die Freiheit bis zum letzten Fan und Follower verteidigen!"

Hans Sarpei via Facebook

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Die USA ihrerseits hätten die schlimmste Rezession durchlebt und Fortschritte gemacht, um stärker aus der Krise zu kommen. Obama verwies auf die strengere Bankenaufsicht und die Erholung der Immobilienmärkte. Riskante Spekulationen in diesem Bereich lösten 2008 die dramatische Wirtschafts- und Finanzkrise aus. Jedoch müsse es auch in den USA weitere Reformen bei Bildung, Infrastruktur, Forschung und Gesundheitsversorgung geben.

"Deutschland wird es auf Dauer nur gut gehen, wenn es Europa gutgeht"

Merkel erklärte, Deutschland habe in der Schuldenkrise viel Solidarität in Europa gezeigt, werde aber weiter auf Haushaltsdisziplin pochen. Die Bundesregierung betreibe keine Politik, Abnehmerländer deutscher Produkte zu schwächen. "Deutschland wird es auf Dauer nur gut gehen, wenn es Europa gutgeht."

Am Montag hatten Obama und die EU-Kommission am Rande des G8-Gipfels in Nordirland grünes Licht für Verhandlungen über die größte Freihandelszone der Welt gegeben. Obama peilt einen Abschluss bis zum Ende seiner zweiten Amtszeit 2017 an. Nach Schätzung der EU-Kommission brächte eine Freihandelszone EU/USA mit 800 Millionen Menschen für Europa 400 000 neue Arbeitsplätze und ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent jährlich. (dpa)

So verlief der Obama-Besuch