US-Präsident Obama will Atomwaffen um ein Drittel reduzieren
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Berlin. Barack Obama hat in seiner Rede in Berlin ein Abrüstungsangebot gemacht. Der US-Präsident will die Zahl der strategischen Atomwaffen Russlands und der USA um bis zu einem Drittel zu verringern. Zudem warnte Obama vor Risiken eines überzogenen Sparkurses und forderte mehr Chancen für die Jugend ein.
US-Präsident Barack Obama hat in seiner Rede in Berlin ein weitreichendes Abrüstungsangebot gemacht. Ziel sei es, die Zahl der strategischen Atomwaffen Russlands und der USA um bis zu einem Drittel zu verringern, sagte er in seiner mit Spannung erwarteten Ansprache vor dem Brandenburger Tor am Mittwoch. Auch zu Verhandlungen über einen Abbau des Arsenals an taktischen Atomwaffen sei er bereit.
Obama: "Solange es Atomwaffen gibt, sind wir nicht wirklich sicher"
"Wir leben nicht mehr in Furcht vor einer globalen Vernichtung" sagte Obama. "Aber solange es Atomwaffen gibt, sind wir nicht wirklich sicher." Das Ziel einer Welt ohne Atomwaffen müsse verfolgt werden - "ungeachtet, wie weit sich dieser Traum in der Zukunft befinden mag".
Präsident Obama in Berlin
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Der US-Präsident hatte schon zu Beginn seiner ersten Amtszeit 2009 das langfristige Ziel einer "atomwaffenfreien Welt" ausgegeben. Mit seiner neuen Initiative will Obama den im April 2010 unterzeichneten START-Vertrag erweitern, der die Zahl einsatzfähiger strategischer Sprengköpfe auf je 1550 Stück begrenzt.
Russland will auch andere Länder einbeziehen
Russland erklärte in einer ersten Reaktion auf Obamas Vorstoß, bei der atomaren Abrüstung müssten auch andere Länder einbezogen werden. "Der Prozess der Verringerung der nuklearen Arsenale sollte die anderen Staaten mit Atomwaffen einschließen", sagte der außenpolitische Berater des Kreml, Juri Uschakow, am Mittwoch in Moskau. Diese Haltung hätten russische Diplomaten auch der Regierung in Washington vor Obamas Rede am Brandenburger Tor in Berlin übermittelt. (afp)
Obama warnt vor zu hartem Sparkurs - Mehr Chancen für Jugend
US-Präsident Barack Obama hat vor Risiken eines überzogenen Sparkurses gewarnt. Alle Länder müssten den Schwerpunkt auf mehr Wachstum legen. Es dürfe nicht soweit kommen, dass angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit eine ganze Generation verloren gehe. "Da müssen wir irgendwann auch unseren Ansatz ändern", sagte Obama nach einem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Die US-Regierung sieht den harten Sparkurs in der Euro-Zone seit langem kritisch und fordert mehr Impulse für Wirtschaftswachstum.
Für die Weltwirtschaft sei das angestrebte Handelsabkommen zwischen den USA und Europa von großer Bedeutung: "Davon profitieren alle." In seiner Rede am Brandenburger Tor betonte Obama, der gemeinsame Handel sei "Motor der globalen Wirtschaft". Bei einem Erfolg der Verhandlungen würden auf beiden Seiten des Atlantiks tausende Arbeitsplätze entstehen. Merkel betonte, sie werde sich "mit aller Kraft" für das Abkommen einsetzen.
Junge Arbeitslose nicht aus dem Auge verlieren
Obama räumte aber ein, für Wachstum und neue Jobs gebe es kein "Patentrezept". Man brauche tragfähige Haushalte und Reformen, um wettbewerbsfähiger zu sein. Er sei zuversichtlich, dass Europa und Deutschland die Euro-Zone zusammenhielten. Bei Strukturreformen seien einige Euro-Länder aber weniger gut vorangekommen.
Am Brandenburger Tor hob Obama die Aufgabe hervor, nach der Rezession die zunehmende Not arbeitsloser junger Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren. Das Handelsabkommen würde Aufstiegschancen für die Jugend schaffen. Alle Menschen sollten durch Arbeit Würde erhalten - egal, ob in Chicago oder Cleveland, Belfast oder Berlin, in Athen oder Madrid, sagte Obama.
Die besten #Neuland-Sprüche
"Das Internet ist für uns alle Neuland"
Bundeskanzlerin Angela Merkel
"Ich glaube dieses Internet ist eher so eine lokale Sache..."
Dr. No via Twitter
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Jonas G Punkt via Twitter
"Das Internet - unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2013. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Bundesregierung... "
Timo via Twitter
"Ich bin dann mal gespannt, wann die Republik #Neuland gegründet wird ;)"
Martin via Twitter
"Das alles und noch viel mehr würd’ ich machen, wenn ich König von #neuland wär’"
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BernardoS via Twitter
"Ach Angie, nur eine Frage: Warum?"
Hirnbrause via Twitter
"Kennt jemand von euch vielleicht dieses Internet und kann mir etwas darüber erzählen? Das soll ja echt toll sein"
"Sollten alles umbenennen. Neuland-Dating, Neuland-Auftritt... Nur das Biofleisch heißt dann wieder Internet."
Jan-Pierre R. via Twitter
"Internet, ist das nicht bei Bielefeld?"
Julius B. via Twitter
"Wenn ich bei Google nach "Google" suche, lösche ich dann das gesamte Internet oder nur den Teil, den Frau Merkel regiert? ;)"
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"Obamas Redetext veröffentlicht. Endet mit: "Ich bin ein Neuländer.""
Majo via Twitter
"Hmmm, steht das "N" in #NSA jetzt für #Neuland?"
Verbales Judo via Twitter
"Nur weil frau (merkel) es neuland nennt, ist das Internet noch keine Kolonie, die ihr erobern könnt"
Phillipp M. via Twitter
"ich bin drin! Das ist ja einfach"
Stefan M. via Twitter
"Wenn Internet Neuland ist, sind wir die Eingeborenen! Lasst uns die Freiheit bis zum letzten Fan und Follower verteidigen!"
Hans Sarpei via Facebook
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Die USA ihrerseits hätten die schlimmste Rezession durchlebt und Fortschritte gemacht, um stärker aus der Krise zu kommen. Obama verwies auf die strengere Bankenaufsicht und die Erholung der Immobilienmärkte. Riskante Spekulationen in diesem Bereich lösten 2008 die dramatische Wirtschafts- und Finanzkrise aus. Jedoch müsse es auch in den USA weitere Reformen bei Bildung, Infrastruktur, Forschung und Gesundheitsversorgung geben.
"Deutschland wird es auf Dauer nur gut gehen, wenn es Europa gutgeht"
Merkel erklärte, Deutschland habe in der Schuldenkrise viel Solidarität in Europa gezeigt, werde aber weiter auf Haushaltsdisziplin pochen. Die Bundesregierung betreibe keine Politik, Abnehmerländer deutscher Produkte zu schwächen. "Deutschland wird es auf Dauer nur gut gehen, wenn es Europa gutgeht."
Am Montag hatten Obama und die EU-Kommission am Rande des G8-Gipfels in Nordirland grünes Licht für Verhandlungen über die größte Freihandelszone der Welt gegeben. Obama peilt einen Abschluss bis zum Ende seiner zweiten Amtszeit 2017 an. Nach Schätzung der EU-Kommission brächte eine Freihandelszone EU/USA mit 800 Millionen Menschen für Europa 400 000 neue Arbeitsplätze und ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent jährlich. (dpa)
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