Enniskillen. US-Präsident Barack Obama hält an seiner Entscheidung fest, die Opposition in Syrien militärisch zu unterstützen. Das hat er in einem Interview des US-Fernsehsenders PBS deutlich gemacht. Chancen auf eine politische Lösung in dem Bürgerkriegsland seien weiter gesunken.
US-Präsident Barack Obama hat seine Entscheidung verteidigt, der Opposition in Syrien künftig auch militärisch zu helfen.
Ausschlaggebend seien Beweise der Amerikaner, nach denen das Regime von Machthaber Baschar al-Assad Giftgas gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt habe, sagte Obama in einem Interview des US-Fernsehsenders PBS, das am späten Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlt wurde. Zudem sei ein stärkeres Eingreifen in den Konflikt notwendig geworden, weil die Chancen auf eine politische Lösung gesunken seien. Das Interview wurde am Sonntag vor Obamas Abflug zum G8-Gipfel in Nordirland aufgezeichnet, wo das Thema eine Hauptrolle spielt.
"Wir haben dort ernsthafte Interessen. Wir können kein anhaltendes Chaos in einem großen Land haben, das an ein Land wie Jordanien grenzt, welches wiederum an Israel grenzt", sagte Obama. Es gebe für die USA ein "legitimes Bedürfnis", involviert zu sein.
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Obama wies in den TV-Interview auch Kritik zurück, sich das Blutvergießen in dem Bürgerkriegsland zu lange tatenlos angeschaut zu haben. Es hätte nichts geholfen, die Rebellen früher militärisch zu unterstützen, sagte er."Ich glaube nicht, dass irgendjemand meint, dass es eine fertige militärische Opposition innerhalb Syriens gab, die die syrische Armee oder Assad schnell und sauber besiegt hätte."
Vor allem habe die Sorge bestanden, dass amerikanische Waffen in die Hände von Terroristen fallen. Mittlerweile hätten die USA aber Vertrauen zu einem ausgewählten Teil der Opposition gefasst. Er habe auch abgewartet, sagte Obama, weil "wir nicht in einen weiteren Krieg im Nahen Osten eilen dürfen". (dpa)