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Die Europäische Union will künftig die Inhaltsstoffe von Brot schärfer reglementieren. Das könnte zur Folge haben, dass deutsches Brot nicht mehr als „gesund“ beworben werden darf. Weil der Salz-Gehalt in Deutschland traditionell höher ist, als die EU für gut befindet.
Streit ums deutsche Brot: Bäcker in Deutschland fürchten, ihre Produkte künftig nicht mehr als gesund anpreisen zu dürfen. Hintergrund sind Planungen der Europäischen Kommission, Nahrungsmittel nicht mehr mit gesundheitsförderlichen Eigenschaften bewerben zu können, wenn diese bestimmte Grenzwerte bei Inhaltsstoffen überschreiten.
Laut Bäckerhandwerk dürfe Brot künftig nur noch als gesund bezeichnet werden, wenn der Salzgehalt bei 1,3 Prozent oder weniger liege. In Deutschland würden aber traditionell 1,8 bis 2,2 Prozent Salz verwendet. „Ich finde es diskriminierend, wenn wir unser gesundes Brot nicht mehr als gesund bezeichnen dürfen“, sagte Peter Becker, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks. Langfristig fürchtet Becker ein Verbot besonders salzhaltigen Brotes.
Solche Pläne weist man im Berliner Verbraucherschutzministerium von sich. Außerdem habe sich die EU-Kommission noch auf keine Grenzwerte geeinigt. Die von den Bäckern genannten Zahlen seien aus der Luft gegriffen.
Laut Achim Bub, Ernährungsmediziner am Max-Rebner-Institut, decken die Deutschen ihren Tagesbedarf Salz – etwa acht Gramm bei einem erwachsenen Mann – vor allem mit Brot, Wurstwaren und Fertiggerichten. „Es macht deshalb wenig Sinn, den Salzgehalt in nur einem Lebensmittel zu senken.“