Bonn. . Der Bonner Politikwissenschaftler, Publizist und ehemalige CDU-Politiker Gerd Langguth ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 66 Jahren in Köln, wie eine Sprecherin der Universität Bonn am Montag bestätigte. Bekannt wurde Langguth mit einer Biografie über Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel.

Der Politik-Experte und Publizist Gerd Langguth ist tot. Der frühere CDU-Politiker starb am Sonntag im Alter von 66 Jahren nach langer Krankheit in Köln, wie ein Sprecher der Universität Bonn am Montag bestätigte. Einem breiteren Publikum wurde Langguth mit einer Biografie über Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel bekannt. In den Medien war der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete ein gefragter Gesprächspartner zu aktuellen politischen Themen und Autor zur Parteienlandschaft.

Für die NRW-CDU erklärte Parteichef Armin Laschet, „wir sind zutiefst bestürzt und traurig“. Langguth sei für Laschet "ein unabhängiger Geist und wichtiger Ratgeber" gewesen. "Er war ein großer Intellektueller, dem politische Bildung und der Diskurs über die großen Fragen der Zeit ein Herzensanliegen war", sagte Laschet.

Vom Bewunderer zum Kritiker Helmut Kohls

In der CDU machte Langguth schon als Student Karriere. Er war Bundesvorsitzender des Rings Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) - damals ein konservativer Gegenpol zur linken 68er-Bewegung. In den 1970er Jahren gehörte Langguth dem Bundestag in Bonn und auch dem CDU-Bundesvorstand an. Danach war er Direktor der Bundeszentrale für politische Bildung und von 1993 bis 1997 Geschäftsführender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung.

An der Bonner Universität lehrte Langguth als Honorarprofessor für Politische Wissenschaft, vor allem zur deutschen Innenpolitik und zu EU-Themen. Neben dem Buch über Merkel, für das er 142 Interviews mit Personen aus ihrem Umfeld und auch ein langes Gespräch mit der Kanzlerin selbst führte, veröffentlichte Langguth auch eine kritische Biografie über den früheren Bundespräsidenten Horst Köhler. Anfangs ein Bewunderer von Altkanzler Helmut Kohl (CDU), brach er später den Stab über ihn als "Machtmenschen". (dpa/WE)